TSMC: Fertigung in den USA kostet uns Flexibilität

Jonny Random, den 20. März 2017
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Donald Trumps America First-Politik sorgt für allerlei Rechenspiele und Theoretisieren in der Tech-Branche. Nachdem Foxconn und Pegatron bereits Positionen zu einer iPhone-Produktion in den USA dargelegt haben, meldet sich nun Apple-Auftragsfertiger TSMC zu Wort.

Bekanntlich möchte Donald Trump die US-Industrie dazu bringen ihre Produkte wieder verstärkt in den USA fertigen zu lassen, was zweifellos einen deutlichen Preissprung bedeuten würde. Während Foxconn und auch Pegatron sich eine Fertigung in den USA grundsätzlich vorstellen können, wenn auch nur unter der Bedingung selbst nicht draufzahlen zu müssen, hält sich TSMC aktuell bedeckt. chairman Morris Chang hatte sich erst im Januar eher ablehnend zu einer Fabrikation in den USA geäußert. Nun verschiebt der taiwanische Halbleiterspezialist eine Entscheidung ins nächste Jahr.

TSMC: Würden Flexibilität verlieren

Eine Verlagerung der Produktion in die USA könnte ein Investitionsvolumen von bis zu 16 Milliarden Dollar erforderlich machen, das nötig wäre, um die Massenfertigung anzuschieben und fortzuführen. TSMC werde nicht vor nächstem Jahr eine Entscheidung in dieser Sache fällen, so Unternehmenssprecher Michael Kramer.

Taiwanische Quellen halten eine Entscheidung in der ersten Jahreshälfte 2018 für wahrscheinlich.  Die Produktion zu verlagern würde uns einen großen Teil unserer Flexibilität kosten, so der Sprecher weiter. Ereigne sich etwa ein Erdbeben, könne TSMC in Taiwan binnen kürzester Zeit tausende Arbeiter mobilisieren, die einspringen, in den USA sei das alles sehr viel schwieriger. Aktuell spielt TSMC für Apple eine bedeutsame Rolle. Es ist der einzige Fertiger des A10 Fusion, früher wurden die iPhone-Prozessoren häufig anteilig von mehreren Produzenten gefertigt. Samsung erklärte unlängst durch Investitionen in moderne Herstellungsprozesse wieder ins Prozessorgeschäft mit Apple einsteigen zu wollen.


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