Tod im Whirlpool: Amazon liefert keine Echo-Audiodaten an die Cops

Jonny Random, den 24. Februar 2017

Echo hört immer mit. Der perfekte Kompagnon für die Cops, dachten sich auch US-Ermittler, die einen Mord in Arkansas aufklären wollen. Amazon möchte hier aber nicht mitspielen und ist wohl um das Vertrauen der Kunden besorgt.

Amazons Alexa lässt sich per Sprache und nur per Sprache steuern. Darum lauscht der smarte Lautsprecher stets und ständig auf die Schlüsselwörter Amazon, Alexa oder Computer. ‚D’ie so entstehenden Audiodaten sind zwar keine kompletten Gesprächsmitschnitte, aber Schnipsel, die eventuell doch bei der Verbrechensbekämpfung hilfreich sein könnten. Das zumindest dachten sich Ermittler im US-Bundesstaat Arkansas, die einen Mord aufklären wollten.

Mitte November trieb dort ein Gast einer Privatparty tot im Pool. Schon letzten Dezember meldeten die Behörden Interesse an den Echodaten an, doch Amazon wehrt sich.

Verstoß gegen Recht auf Meinungsfreiheit

Amazon weigert sich bislang jedoch die Daten zu liefern. Das Unternehmen verweigert die Herausgabe unter Berufung auf den ersten Zusatz zur US-Verfassung, der die Freiheit der Meinungsäußerung garantiert. Amazon erklärte, die Kunden haben ein Recht darauf Echo anonym zu nutzen, da die eingegebenen Suchaufträge womöglich auch anstößige Inhalte thematisieren. Für Amazon geht es hierbei um viel: Sollte sich der Staat in diesem exemplarischen Verfahren durchsetzen, öffnet das für den Zugriff auf die Daten, die von Sprachassistenten gesammelt werden, Tür und Tor. Der Vertrauensverlust, der daraus resultieren dürfte, könnte auch in den vergleichsweise liberalen USA nicht wieder gutzumachen sein.


Ähnliche Nachrichten

Passende Angebote