macOS Sierra: Lauffähig auch auf älteren Macs

Marco Jahn, den 22. Juni 2016
MacOS Sierra
macOS Sierra auf einem nicht unterstützten Mac, Bild: dosdude1

Was Apple sagt und was tatsächlich geht, sind häufig zweierlei Paar Schuhe. Das zeigt sich im jüngsten Fall einmal mehr, denn macOS Sierra läuft auch auf älteren Macs. Dafür ist jedoch etwas Handarbeit nötig.

Macs ab 2008 funktionieren

Der Entwickler dosdude1, im echten Leben heißt er Colin Mistr, hat auf seiner Webseite gezeigt, dass macOS 10.12 Sierra durchaus auch auf Macs läuft, von denen Apple behauptet, es würde nicht gehen. So wirklich verwunderlich ist das ja nicht, denn der Mac Pro 2009 ist bis auf den Prozessor und die Firmware baugleich mit dem 2010er Modell – was die Voraussetzung für den 2010er Mac Pro reichlich merkwürdig erscheinen lässt.

Tatsächlich kann man auf dem Mac Pro 2009 auch macOS Sierra installieren, genau wie auf MacBook (Ende 2008, Anfang und Mitte 2009), MacBook Pro (Ende 2008, Anfang und Mitte 2009), iMac (Anfang 2009) und Xserve (2009). Wer mit Einschränkungen leben kann, genauer gesagt auf WLAN verzichten kann, bekommt macOS Sierra sogar auf MacBook Air (Ende 2008, Mitte 2009), MacBook Pro (Anfang, Mitte 2008), iMac (Anfang 2008) und Mac Pro (Anfang 2008) zum Laufen.

Nur wer ein MacBook Pro Mitte oder Ende 2007 besitzt schaut in die Röhre – dort wurde ein nicht mehr unterstützter Prozessor verlötet. Beim iMac Mitte 2007 kann man den Merom-Chip durch einen Penryn-Chip ersetzen und macOS Sierra wird laufen – allerdings ohne WLAN.

Patch ermöglicht Sierra

Mistr hat ein Tool veröffentlicht, mit dem man den macOS-Installer so patchen kann, dass eine Installation auf nicht unterstützten Geräten funktioniert. Anschließend muss das installierte macOS noch modifiziert werden, sodass die Prüfung der Systemvoraussetzungen umgangen wird. Dafür benötigt ihr einen USB-Stick mit mindestens 8 GB, macOS Sierra Entwickler-Beta 1 und das Tool, das ihr auf der verlinkten Seite bekommt.

Der Installer muss auf den Stick kopiert werden und der Patcher angewandt werden. Nach der Installation vom Stick müsst ihr noch einmal vom Stick starten und „macOS Post Install“ aufrufen, um das fertige System zu patchen. Danach läuft macOS Sierra auf einem nicht unterstützten Mac.

Achtung. Es handelt sich dabei um eine Modifikation des Installationsmediums und des installierten Systems. Bei Updates (z.B. auf Beta 2) dürften auf jeden Fall die Patches verschwinden, wenn nicht gar Apple sogar noch schärfere Maßnahmen einbaut, um einen Betrieb auf nicht unterstützten Modellen zu unterbinden.


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