Google-Gebote: Welche Autorität braucht es?

Alexander Trust, den 30. Januar 2016
Google Trends
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Auf OnlineMarketing.de ist ein Artikel zu den 10 Geboten für gutes Ranking erschienen. Deshalb stellen wir uns die Frage, welche Autorität kann diese eigentlich formulieren?

Vorweg: Dies ist ein Kommentar der Marke Glashaus. Das muss uns jedoch nicht davon abhalten, einen genaueren Blick auf den Sachverhalt zu werfen. Während meiner Zeit an der Hochschule habe ich gelernt, alles kritisch zu hinterfragen. D. h. eigentlich habe ich schon während meiner Kindheit die Antworten von Erwachsenen kritisch hinterfragt, was nicht jedem gefallen hat.

10 Gebote für gute Rankings

Das Internet ist voll von Ratgebern und Artikeln dazu, wie man besonders gut bei Google abschneidet. Jüngst hat Andreas W. bei Onlinemarketing.de einen Leitfaden für Content Marketing veröffentlicht. Im Untertitel wird bedeutungsschwer von den „10 Geboten für gute Rankings“ gesprochen.

Wer so ein Fass aufmacht, muss sich einmal fragen, welche Autorität er oder sie versucht darzustellen. Die Plattform Onlinemarketing.de ist, wenn man beispielsweise ihre relative Sichtbarkeit bei Sistrix oder Searchmetrics überprüft eine solide Plattform. Das bedeutet, dass die Betreiber der Plattform zumindest etwas von ihrem Handwerk verstehen.

Gründer mit Jugendsünde

Und richtig, der Gründer von Onlinemarketing.de ist Thomas P. Dieser ist im Internet kein Unbekannter. Allerdings kam P. nicht immer zu ehrenhaftem Ruhm. Beispielsweise hat er in den 2000ern den Statistikdienst Blogcounter aufgekauft und „heimlich“ Links in den Embed-Code eingebaut, sodass Webseiten ohne ihr Wissen Backlinks auf den Service setzten.

Mittlerweile, habe ich mir von Leuten aus dem SEO- und SEM-Business sagen lassen, habe P. jedoch aus seinen Fehlern gelernt. In der Branche wird dieser Fauxpas als Jugendsünde abgestempelt.

P. selbst scheint aber heute noch immer Schwierigkeiten mit manchen Darstellungen zu haben. Denn wer bei Google beispielsweise nach seinem Namen und „Skandal“ sucht, der wird von Google irgendwann darauf hingewiesen, dass wegen des sogenannten „Recht auf Vergessen“ einige Suchergebnisse entfernt wurden. Das mag aber daran liegen, dass P. mit Blogfox ebenfalls in den 2000ern eine Blogsuchmaschine etablieren wollte, indem er einfach die Ergebnisse einer anderen Plattform kopierte.

Erfahrung des Autors

Doch kommen wir zu Andreas W., der uns von den 10 Geboten schreibt, die es zu beachten gilt, damit die eigenen Inhalte bei Google besonders weit vorne in der Suchmaschine landen. Wie ist es um dessen Renommee bestellt? W. ist Diplom-Kaufmann und sicherlich sehr geschäftstüchtig. Doch im Bereich Online-Marketing tritt er als Berater auf, weil er im Selbststudium Wissen angehäuft hat. Letzteres trifft wohl auf alle SEOs zu.

Tatsächlich hat W. eine Webseite eines Juweliers in München und dazu einen Online-Shop, der Waren für denselben Juwelier verkauft, online eingerichtet. Der Online-Shop verfügt über eine Money-Keyword-Domain à la „uhren-schmuck-blabla“. Beide Webseiten halten einer Überprüfung in Sistrix und Searchmetrics nicht stand. Doch besonders W.s Berater-Homepage hat laut Searchmetrics seit mindestens einem halben Jahr (Gratis-Account) eine Null-Kurve zu verzeichnen. W. wird also zu keinem relevanten Suchwort gefunden. Im „Footer“ der Webseite wird auf eine weitere Webseite W.s verlinkt, eine, auf der er sich als Web-Texter anbietet. Diese Verlinkung findet mit einem dofollow-Link statt. Google interpretiert diese Seiten als Satelliten und straft beide ab. Von jemandem, der andere belehren möchte, wie sie es richtig tun sollen, erwartet man, dass er dies belegen kann.

Am Rande muss man noch ein paar technische Unzulänglichkeiten erwähnen, die zwar nicht weiter schlimm sind, aber sicher keinen Experten vermuten lassen. Der Link zu einem von W.s Profilen in einem Social Network auf Onlinemarketing.de funktioniert nicht, weil er falsch eingebunden wurde. Das Logo auf einer Webseite W.s ist ebenfalls falsch eingebunden und schiebt sich neben den Inhalt der Navigationsleiste, sodass deren Layout zerstört wird. Ich fürchte, W. ist in diesem Fall nicht die Autorität, auf die das ganze Internet gewartet hat.

Disclaimer: Sajonara war mal in den Top 100 der Deutschen Blogcharts und ich habe mit zwei meiner Webseiten im April 2011 mehr als eine halbe Million Besucher im Monat erzielt. Ohne Werbung, ohne die 10 Gebote.
Dass diese Webseite heute nicht mehr so sehr von Google geliebt wird, liegt daran, dass ich vor zwei Jahren über 13.000 Texte verkauft habe, die in einem anderen Internetprojekt aufgegangen sind. Seitdem sind natürlich die ganzen Backlinks von früher nicht mehr valide und das Projekt in den Sichtbarkeitsindizes abgestürzt.


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