iOS-Entwicklern wegen Krim-Sanktionen durch Apple gekündigt

Alexander Trust, den 19. Januar 2015
iOS 8 - Funktionen am iPhone 5s
iOS 8 – Funktionen am iPhone 5s, Bild: Apple

Die USA und die EU haben im Dezember Sanktionen gegen die ukrainische Region Krim ausgesprochen, die nun dazu geführt haben, dass Apple iPhone- und iPad-App-Entwicklern mit dortigem Wohnsitz mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit aufgekündigt hat.

App-Entwickler mit Wohnsitz in der Region der Krim haben vor kurzem unangenehme Post von Apple erhalten. Aufgrund von Weisungen der USA und EU vom 18. und 19. Dezember 2014, sieht Apple sich gezwungen, den Entwickler-Vertrag mit den Krim-Entwicklern aufzukündigen. Dass Apple den gemeinsamen Vertrag jederzeit kündigen konnte, daran erinnert das Unternehmen ebenfalls in dem Anschreiben.

Developer-Vertrag gekündigt

Wie viele registrierte App-Entwickler es mit Wohnsitz auf dem Territorium der Krim gibt, ist unklar. Einige davon meldeten sich nun aber via Twitter und wendeten sich an lokale Tech-Webseiten, um anzuzeigen, dass Apple den Entwickler-Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgekündigt hätte.

Sanktionen der EU und USA sind Grund

Sanktionen der EU vom 18. Dezember 2014 (Council Regulation 1351/2014) und solche der USA vom 19. Dezember 2014 (Executive Order 13685, PDF) sind der Grund für die Kündigung Apples. Die Executive Order 13685, unterzeichnet von Barack Obama, verbietet vielerlei, beschäftigt sich unter anderem mit dem Immigranten-Status von Krimbürgern, verbietet aber vor allem Transaktionen von US-Bürgern oder -Firmen mit der Region. Die Wirtschaftssanktionen der EU machen zwar einige Ausnahmen, machen es Apple jedoch unmöglich weiterhin Geschäfte mit Entwicklern aus der Region zu führen, wenn man nicht selbst mit Strafen rechnen will.

Wir haben sowohl bei Google als auch bei Microsoft angefragt, und eine Antwort erbeten, ob Android- oder Windows-(Phone)-Entwickler aus der Region der Krim ebenfalls mit der Kündigung der Developer-Verträge rechnen müssen.

: Microsoft hat mittlerweile kommentiert, dass man zu diesem Thema keine Stellungnahme abgibt („we have nothing to say about this“). Von Googles PR-Abteilung erwarten wir noch immer eine Rückmeldung.

Hinweisen muss man außerdem auf unausgewogene Berichterstattung, die einzig US-Sanktionen als Grund für die Entscheidung Apples nennt, dabei aber außer Acht lässt, dass die EU-Sanktionen bereits einen Tag vorher verabschiedet wurden.


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