Vermeintlicher Bitcoin-Gründer Nakamoto will Newsweek verklagen

Alexander Trust, den 14. Oktober 2014
Bitcoin
Bitcoin, Bild: CC0

Dorian Satoshi Nakamoto hat eine Webseite ins Leben gerufen, über die er Spenden sammelt, um eine Klage gegen Newsweek anzustrengen. Das Magazin hatte behauptet er sei der geheime Gründer hinter der digitalen Währung Bitcoin, in der Folg war das Familienleben des Ingenieurs durch die falsche Berichterstattung aus den Fugen geraten.

Nakamoto hat die Webseite NewsweekLied ins Leben gerufen. Er möchte darüber genügend Geld sammeln, um Newsweek wegen der irreführenden Berichterstattung über seine Person zu verklagen. Sein Name war im Zusammenhang mit der Gründung der digitalen Währung Bitcoin gefallen.

Vermeintlicher Bitcoin-Gründer erholt sich von Herzinfarkt

Der 65-jährige Ingenieur ist seit 10 Jahren arbeitslos und hatte das erste Mal von Bitcoin erfahren, als sein Sohn ihn über die Meldungen in der Newsweek informierte. Freunde und Familienmitglieder wurden ausgefragt und falsch zitiert. Darüber hinaus habe seine alte Mutter in dem Chaos gedacht, dass Mitarbeiter der Stadt sie aus dem gemeinsamen zu Hause entfernen, und in ein Altenheim stecken wollten.

Zudem wurden Nakamotos Ex-Frau und seine Kinder durch die Berichterstattung mit einer Person und Situation konfrontiert, in der sie ihn nicht wiedererkannten. Nakamoto ist von seiner Frau geschieden und erlitt im Oktober 2013 einen Herzinfarkt, von dem er sich langsam erholt.

Wenig Chancen auf Erfolg?

Aus diesem Grund sammeln Unterstützer zusammen mit Nakamoto über die Plattform NewsweekLied Gelder, um gerichtlich gegen Newsweek vorgehen zu können.

Ob Nakamoto mit einer Klage vor Gericht jedoch Erfolg haben kann, ist fraglich. In dem Newsweek-Artikel von Leah McGrath Goodman hieß es „Standing before me, eyes downcast, appeared to be the father of Bitcoin“. Zu Deutsch: „Vor mir stehend, den Blick auf den Boden gerichtet, war offenbar der Vater von Bitcoin“. Die Einschränkung in der Formulierung ist keine direkte Zuweisung des Attributs und sowohl Anwälte als auch Richter legen sehr viel Wert auf Deutungshoheit von Wörtern. Allerdings war die Story der Aufmacher einer Ausgabe und auf dem Titel hieß es seinerzeit: „Bitcoin’s Face“ (dt. das Gesicht hinter Bitcoin). Es wurde zumindest suggeriert Nakamoto sei der Gründer und eine andere Möglichkeit nicht zur Diskussion gestellt.

Wer über Gebühr skeptisch ist, muss sich gleichzeitig die Frage stellen, wie redlich die Ziele der Unterstützer sind. Die Bitcoin-Community soll Nakamoto allerdings bereits Bitcoins im Wert von $23.000 gespendet haben.

Der jetzt ins Leben gerufene „Dorian Nakamoto Legal Defense Fund“ wird vertreten durch eine Anwaltskanzlei aus Los Angeles, die durch Nakamoto autorisiert worden sein soll, Gelder für die Rechtsvertretung einzusammeln. Für die Kanzlei ist dies sicher auch ein prestigereicher „Schauprozess“.


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