Test: How to think like Steve Jobs
Alexander Trust, den 1. Oktober 2014Im Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf ist bereits vor einiger Zeit das Buch „How to think like Steve Jobs“ von Daniel Smith in einer deutschen Übersetzung erschienen. Das gebundene Taschenbuch trägt den Untertitel „Des Apfels Kern: was jeder von ihm lernen kann“ – ob das aber so einfach ist, verrät unser Testbericht.
Nach dem Tod von Steve Jobs gab es eine ganze Reihe neuer Buchveröffentlichungen und Film-Projekte, die die Biographie des Apple-Gründers zum Thema hatten. Nun hat Daniel Smith allerdings ein Buch geschrieben, in dem er vor allem die Ideen von Steve Jobs thematisiert.
Kurzweilige Lektüre
14,95 Euro kostet die gebundene Taschenbuch-Ausgabe mit Papp-Einband. Geübte Leser haben das Buch an einem Tag durchgelesen, spätestens aber an einem Wochenende. Die 171 Seiten werden immer wieder gefüllt und ergänzt von Zeichnungen, die fast die komplette Seite einnehmen.
Inhaltlich versucht der Autor ebenfalls das Leben von Jobs nachzuverfolgen und gliedert deshalb das Buch in zwei Teile, die das „nach oben Kommen“ und das „oben Bleiben“ beschreiben. Zwischendrin gibt es kurze Exkurse, die zusätzliche Informationen vermitteln sollen.
Kein Lehrbuch aber auch nichts zum Lernen
Die Kapitelüberschriften, die im Inhaltsverzeichnis übersichtlich komprimiert werden, lauten beispielsweise auf „Geh deinen eigenen Weg“ oder „Habe große Träume“ und „Entwickle eine Marke“. Das sind Binsenweisheiten. Tatsächlich ist „How to think like Steve Jobs“ meines Erachtens nicht dazu angetan die Erwartungshaltung der Leser zu erfüllen und die Versprechen des Autors ebenso wenig.
Ich war nach der Lektüre enttäuscht, weil ich kaum Neues erfuhr. Gehen wir aber davon aus, dass der Leser noch nicht so viel über Apple oder Steve Jobs weiß, dann lernt er trotzdem nicht die Denkweise Steve Jobs‘ kennen. Nicht im geringsten. Denn tatsächlich beschreiben die einzelnen Kapitel kleine Anekdötchen, die vom Autor unter die Überschrift subsummiert werden.
Viel Lernen kann man nicht, weil in den Kapiteln nur Geschichten erzählt werden und nicht anhand von Beispielen konkrete Handlungsanweisungen nachempfunden werden. Denn letztlich heißt es im Klappentext das Buch sei für all diejenigen, die „ein Querdenker wie Steve Jobs sein wollen.“ Querdenker werden vor allem annehmen, das Buch sei eine Frechheit. „Praktische Ratschläge“, wie es auf dem Klappentext ebenfalls suggeriert wird, bietet „How to think like Steve Jobs“ nicht.
Fazit
Wer das Buch kauft, in dem Glauben, er könne etwas über Steve Jobs Denkweise „lernen“, der wird maßlos enttäuscht, ganz gleich, ob er bereits Details über Apple und Steve Jobs kennt oder nicht. Das Buch ist oberflächlich, wenngleich handwerklich gut gemacht. Man bekommt also mit „How to think like Steve Jobs“ ein handwerklich gut gemachtes Taschenbuch mit eher schlechtem Inhalt.
Eine Kaufempfehlung kann ich nicht aussprechen. Der Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, der immer auch gute Bücher veröffentlicht hat, hat bei der Auswahl speziell dieses Titels, den man in der deutschen Übersetzung anbietet, kein besonders glückliches Händchen gehabt und tut sich damit keinen Gefallen.