Redaktionsrück- und Ausblicke 2013/2014: Stefan (stk)

Stefan Keller, den 31. Dezember 2013
Glaskugel
Glaskugel, Foto: Eva K. (GNU-FDL / CC-BY-SA 2.5)

2013 geht vorbei und iOS 7, das iPhone 5s und der Mac Pro haben mich positiv überrascht. Das iPad Air hingegen hat mich nicht aus den Latschen gehauen und für 2014 hoffe ich auf eine Überraschung von Apple.

Was war das bedeutendste Ereignis in der Macosphäre 2013?

Am bedeutendsten war 2013 iOS 7: Aus den vielen Foto-Texturen in iOS 6 wurde eine noch buntere, flache Oberfläche. Auf den Gipfel trieb es Apple im Zusammenhang mit dem iPhone 5c, bei dem das vorausgewählte Hintergrundbild mit der schrillen Farbe des Gehäuses den Benutzer beim ersten Einschalten „erschreckte“. Die Performance lässt iOS 7 kein ganz so schlechtes iOS-Release sein. Ein iPhone 4s hat das Update besser verkraftet als das 3Gs seinerzeit iOS 5. An die Optik gewöhnt man sich…

Ein auslaufender Vertrag und der Telekom sei Dank bekam ich am Start-Tag das neue iPhone 5s geschickt. Von der Kamera bin ich positiv überrascht, der Fingerabdruck-Sensor macht seinen Job sehr gut und an das größere Display habe ich mich gewöhnt. Aber bitte Apple, es reicht. Größer sollte es nicht werden. Ansonsten hat sich die Begeisterung schnell gelegt. Es ist ein Smartphone. Die meisten Features kannte ich vom iPhone 4s schon, da iOS 7 vor dem iPhone 5s veröffentlicht wurde.

Der Mac Pro war für mich ein Running-Gag à la Duke Nukem. Niemand hatte recht geglaubt, dass er noch veröffentlicht wird. Dann präsentierte man den Mac im Thermoskannen-Design. Er ist rund, besitzt eine ganze Armee von Thunderbolt-Anschlüssen und bietet keinen Platz für weitere interne Festplatten. Er wird entweder seine Anhänger finden, oder in einem Versuch enden wie der PowerMac G4 Cube. Kennt den noch jemand?

Was war die größte Enttäuschung 2013?

Das iPhone 5c wurde zunächst als Billig-iPhone in der Gerüchteküche gekocht, dann als Budget-iPhone gebraten und aber als iPhone 5 mit veränderter LTE-Antenne im schrillen Design serviert. Grandios. Ein „total neues Produkt“, entwickelt, weil das iPhone 5 so erfolgreich war. Eine Kausalkette gibt es nicht. Da es kein „Billig-iPhone“ ist, war der bessere Deal, die Restbestände der iPhone 5 zu kaufen, wenn es kein 5s werden soll – nahezu gleiche Technik bei weniger albernem Design.

Ebenfalls eher lahm ist meiner Meinung nach das iPad Air. Es ist dünner, schneller und leichter. Kennen wir das nicht von jeder Apple-Hardware-Iteration? Der Arbeitsspeicher wurde mal wieder nicht erhöht und das Retina-Display ist immer noch das Retina-Display, das seit Frühling 2012 im iPad Verwendung findet. Der Fingerabdruck-Sensor hätte mich möglicherweise einen Kauf überlegen lassen, aber ausgerechnet dieser fehlt. Bis ein halbwegs spannendes Feature integriert wird, reicht mein iPad der dritten Generation. Oder der iOS-Support läuft aus. Mal sehen, was früher eintritt.

Was erhoffst du dir von 2014…

Ich hoffe, dass Apple mal wieder zu überraschen weiß. Irgendwie sind Keynotes verdammt langweilig, wenn man den Inhalt schon vorher kennt. Außerdem könnte es nach meinem Geschmack mehr Bewegung geben. Jedes Jahr im Herbst ein iPhone, im Sommer neue Macs, im Frühjahr oder zusammen mit dem iPhone ein neues iPad, zur WWDC wird iOS (n+1) vorgestellt und dann ist das Jahr schon wieder zu Ende. Das war schon mal spannender, irgendwie.

…und was befürchtest du eher?

…dass genau das nicht passiert, sondern dass man das sprichwörtliche „Winning Team“ nicht verändert. Es läuft, die Zugpferde sind erfolgreich – also warum würde man etwas an dem Rezept ändern? Es kam relativ überraschend und ließ zumindest bei mir Alarmglocken läuten, dass sich iOS 7 von Design-Merkmalen des Windows Phone 7 inspirieren lässt. Möglicherweise wollte Jony Ive das schon immer und durfte nie, aber dass ausgerechnet Apple bei Microsoft abkupfert, wo genau dieser Vorwurf über Dekaden genau anders herum gelautet hat… Das wirft schon die eine oder andere Frage auf.

Deine Top 5 Apps des Jahres, kurz begründet und beschrieben:

Doodle Jump habe ich in diesem Jahr wiederentdeckt. Als Spiel für Zwischendurch. Es unterhält für 30 Sekunden und lässt sich beliebig oft wiederholen. Dabei schlägt das Tetris-Phänomen gnadenlos zu: Easy to learn, hard to master. Vielleicht ist auch das iPhone 5s ein wenig daran Schuld – dessen Akku hält trotz Doodle-Jump-Spielen länger als beim 4s ohne.

Die iOS-7-Beta hat mich aufgrund eines Bugs in diesem Jahr andere Navigationsapps ausprobieren lassen und dabei merkt man erst, was denen alles fehlt. Immerhin war ich so gezwungen, Apple Maps auszuprobieren, was mich zugegebenermaßen ans Ziel brachte. Aber die Einblendung der Tempo-Limits, Stau-Umfahrungen, die Möglichkeit, die App offline zu verwenden und vieles mehr beherrst Navigon (Select) spätestens mit Zusatzmodulen gut.

YouTube habe ich vor allem auf dem iPad schmerzlich vermisst. Daher bin ich dankbar, dass Google diese Lücke geschlossen hat. Dennoch war die Apple-App meiner Meinung nach in vielen Bereichen besser. Sie vergaß beispielsweise nicht, was ich mir gerade angesehen habe, wenn ich die App wechsle und aufgrund akuten Speichernotstands YouTube beendet wird. Aber vielleicht wird das noch.

Ein Betriebssystem gratis? Und zwar nicht Linux? iBooks auf dem Mac. Maps auf dem Mac. Sicherlich ist Mavericks nicht perfekt und ja, der Gmail-Bug hat genervt. Aber allein wegen dem neuen Speicher-Management hat sich das Upgrade gelohnt. Schade nur, dass Apple die Raubkatzen ausgegangen sind – ich fand Großkatzenrassen hatten mehr Stil als Sehenswürdigkeiten in Kalifornien.

Grand Theft Auto: San Andreas schafft es in die Top 5, um sie zu komplettieren, denn eigentlich nutze ich gar nicht viele Apps. Dennoch ist San Andreas ein wundervolles Spiel, das eine riesige Spielwelt bietet, dazu einen tollen Humor und einen Klasse Soundtrack. Wer will, kann es sogar auf iOS-Geräten mit einem Controller spielen.

Was gibt’s sonst zum Jahresausklang zu erzählen?

Vom iPhone-Upgrade abgesehen hat sich bei mir Apple-technisch in diesem Jahr nicht viel getan. Deshalb möchte ich viel lieber allen Lesern und dem Googlebot danken, die uns über das Jahr und hoffentlich auch über die nächsten Jahre die Treue hielten und halten werden. Und die, die bereits seit dem 27. Dezember Böller in die Luft jagen, mögen sich eine Schwefelvergiftung holen.

Abschließend bleibt mir nur noch, Lesern, Freunden, Feinden, Fans, Kritikern, Suchmaschinen-Bots, Spam-Bots, deren Angehörigen und allen, die ich vergessen habe, einen guten Rutsch ins Jahr 2014 zu wünschen. Und denkt dran: Endlich ist die 13 am Ende des Datums weg – allein deshalb hat 2014 die besten Chancen, besser zu werden!

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