Großkonzerne wie Apple sparen massiv Steuern – umstritten, jedoch völlig legal

Otto Normal, den 30. Mai 2013
Sparschwein
Sparschwein, Bild: CC0

Was gemacht werden kann, das wird auch gemacht. Diesem Motto folgt so ziemlich jeder Großkonzern, wenn es darum geht, Steuern zu sparen. Erst vor Kurzem berichtete Frontal 21 (ZDF) über die Steuersparmaßnahmen Apples. Dabei ist immer wieder zu betonen, dass Apple und sämtliche andere Großkonzerne nichts Illegales tun., schließlich arbeitet ein Gespann aus Topanwälten aller Länder und Rechtsbereiche für diese Firmen. Die Fehler liegen in der Politik und dem lückenhaften Steuergesetz.

„Apple trifft keine Schuld“ so der ehemalige US-Senator John Sununu und so ist es auch. Genau wie Google oder Yahoo hat Apple Tochterunternehmen in Steueroasen, wie Irland und spart damit viele Milliarden an Steuern. Gezahlt hat Apple in den USA umgerechnet 4,7 Milliarden Dollar, was jedoch nur ein Bruchteil dessen ist, was Apple ohne Tochterunternehmen in steuerfreundlichen Ländern hätte zahlen müssen. In Deutschland wurden nur knapp 5 Millionen Euro der eigentlich 250 Millionen gezahlt. Da erscheint es naheliegend, dass sich viele Menschen darüber empören und Apple als Sündenbock darstellen. Doch wie hätte der Konzern anders handeln können?

Wo, wie und warum werden Steuern gespart?

In Deutschland müssen Unternehmen ihre Gewinne mit fast 30 Prozent versteuern. In Irland sind es nur 12,5 Prozent und in Zypern gerade einmal 10. Wenn es das deutsche bzw. amerikanische Gesetz erlaubt, Gelder in diesen Ländern zu versteuern, statt im eigenen Land, bleibt Apple und Co. praktisch nichts anderes übrig.

Im Rahmen der Gesetzmäßigkeit wird Apple alles daran setzen am Ende des Jahres möglichst viel Gewinn gemacht zu haben, um weiter zu wachsen. Aktionäre und Teilhaber kämen sich hintergangen vor, wenn Apple weniger Gewinn macht, obwohl es legale Methoden gäbe, mehr rauszuholen und diese, nur aufgrund von moralischen Gründen, nicht ergriffen wurden.

Wenn Deutschland nicht weiterhin nur 2 Prozent der eigentlichen Steuern Apples und Co. erhalten möchte, muss schleunigst das Steuergesetz für Unternehmen überarbeitet werden. Auf dem nächsten G20 Gipfel werden ein Hauptthema die Steuer-Schlupflöcher der Unternehmen sein.


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