1&1 hat nicht vor Drosselung für DSL-Verträge auszuweiten

Alexander Trust, den 4. Mai 2013
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Leise, still und heimlich? Zumindest aber nicht mit eigener Pressemitteilung, wie es die Telekom tat, hat nun der Internet- und Mobilfunkanbieter 1&1 seine DSL-Vertragstexte überarbeitet und führt bei Flatrates Drosselungen ein. Das jedenfalls ging aus einer Meldung von Golem hervor, die für Aufsehen sorgte. Doch am gleichen Tag folgte die Korrektur, da der entsprechende Vertrag bereits seit 2010 im Angebot des Unternehmens vorhanden war.

Doch darüber hinaus gilt: Die Telekom war, wenngleich es in der öffentlichen Wahrnehmung so ausschaut, nicht der erste Anbieter, der Drosselungen bei DSL-Verträgen anbot. Grundsätzlich hat aber die Ankündigung der Telekom, Neu-Verträge nunmehr mit volumenabhängigen Flatrate-Leistungen zu vertreiben, für viel Wirbel gesorgt und die Angst geschürt, es würden (zu) viele Unternehmen dem Beispiel der Telekom folgen. Entsprechend sensibel reagieren Kunden auf derlei Meldungen.

Auf 128 Kbit/s im Upload gedrosselt

Tatsächlich gibt es bei 1&1 die Beschreibung zum Produkt 1&1 Surf & Phone Flat Special 16.000 seit 2010, in der es heißt, dass Kunden bis zu einem Datenvolumen von 100 Gigabyte mit den vollen 16 MBit/s surfen können und 1024 Kbit/s Uploadgeschwindigkeit erhalten. Sowohl Sende- als auch Empfangsrichtung werden nach dem Überschreiten gedrosselt, und zwar auf 1024 KBit/s beim Download und nur 128 Kbit/s im Upload.

Telekom hat’s vorgemacht

Bei der Telekom stehen veränderte Geschäftsbedingungen seit dem 2ten Mai auf der Homepage. Dort wird unterschieden zwischen normalem DSL und VDSL, und das integrierte Volumen jeweils nach oben angepasst. Bei 16 MBit/s sind 75 GByte inklusive, bei Leitungen mit 25 oder 50 Mbit/s sind es 200 GB Inklusivvolumen. Wer einen Glasfaseranschluss mit gar 100 MBit/s hat, der erhält 300 GByte und bei 200 MBit/s wird erst ab 400 GB gedrosselt. Allerdings stellte die Telekom in der Öffentlichkeit heraus, dass man derzeit nur den Vertragstext ändere, die technische Realisation allerdings erst in 2, 3 Jahren anpeilt. Natürlich kann sich dieser Standpunkt jederzeit ändern.

Congstar drosselt nicht?

Ebenfalls sicherlich nicht in Stein gemeißelt sind die aktuellen Aussagen des Anbieters Congstar. Via Twitter ließ man die Kunden Ende April wissen, dass man weiterhin „echte“ Flatrates anbieten werde und eine Drosselung „nicht geplant“ sei, jedenfalls bei den Festnetz-Verträgen. Denn im Mobilfunk bietet auch die Telekom-Tochter Congstar keine „echten“ Flatrates an.

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1&1 plant keine Ausweitung

1&1 Internet hat via Twitter aufgeklärt, dass es den erwähnten Vertrag bereits seit 2010 gibt und übrige Verträge von einer etwaigen Drosselung nicht betroffen seien. Gegenüber den Standard-DSL-Angeboten ist die 1&1 Surf & Phone Flat Special 16.000 etwas günstiger, eben wegen der Begrenzung. Wer ohne Drosselung surfen mag bei 1&1 entscheidet sich für die übrigen Verträge aus dem Portfolio.


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