Homosexualität und politische Neigung an Facebook Likes ablesen

Alexander Trust, den 12. März 2013
Facebook Server
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Wissenschaftler der renommierten Cambridge-Universität haben in einer umfangreichen Studie ausgewertet, welche realweltlichen Bezüge das „Liken“ von Seiten, Personen, Produkten, etc. in dem Social Network zulässt. Dabei konnten sie insgesamt recht genaue Prognosen darüber abgeben, ob bspw. jemand homo- oder heterosexuell ist, und ob die Person sich eher der „Demokratischen Partei“ oder der „Republikanischen Partei“ in den USA zugehörig fühlt.

Wer gedacht hat, dass er sich, seine Sexualität und politische oder religiöse Orientierung nicht preisgibt, indem er sie bspw. einfach nicht im Social Network Facebook angibt, der wird nun eines Besseren belehrt.

Umfangreiche Studie

Daten von 58.000 Freiwilligen haben Forscher der Cambridge University ausgewertet und dabei festgestellt, dass sie mithilfe von psychometrischen Tests, demographischen Daten und der Facebook Likes der etwaigen Probanden eine Menge über die Personen aussagen konnten, selbst wenn diese die Informationen gar nicht selbst öffentlich gemacht haben.

Erstaunliche Ergebnisse

In 88 Prozent aller Fälle konnte man mit Sicherheit sagen, ob ein Mann homosexuell oder heterosexuell sei. Darüber hinaus ließ sich sogar in 95 Prozent der Fälle korrekt prognostizieren, ob es sich um einen Kaukasier oder Afro-Amerikaner handelte. Weiterhin konnte in 85 Prozent der Fälle entschieden werden, ob die Person Demokrat oder Republikaner sei.

Die Studie und deren Ergebnisse wurden nun in dem Periodikum „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht. In einem Satz wird betont, dass Personen zwar glauben möchten, keine persönlichen Informationen preiszugeben, es aber allein anhand statistischer Auswertungen möglich sei, einige persönliche Aspekte dennoch sehr genau zu bestimmen.

„People may choose not to reveal certain pieces of information about their lives, such as their sexual orientation or age, and yet this information might be predicted in a statistical sense from other aspects of their lives that they do reveal“.

Was muss ich „liken“, um männlich zu wirken?

Wer die Statistik überlisten will, der kann das laut den Wissenschaftlern durchaus tun. Denn es ist nicht gesagt, dass alle Personen ernsthafte Angaben zu ihrer Person machen oder immer auch mit einem gewissen ernst Dinge „liken“. Wer gerne seine Homosexualität verbergen möchte, der sollte sich als echter Mann dadurch outen, dass er auf Facebook den Wu-Tang Clan und Shaq mag, sowie den Umstand, nach Nickerchen aufzuwachen und durch den Wind zu sein („Being Confused After Waking Up From Naps.“).

Ein Teil der Veröffentlichung lässt sich als PDF einsehen. Die Studie stammt von Michal Kosinski, David Stillwell und Thore Graepel.


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