Opera Ice: Neuer Browser für iOS und Android auf WebKit-Basis im Februar

Stefan Keller, den 20. Januar 2013
Opera
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Opera, der Browserentwickler aus Norwegen, hat ein neues Projekt in der Hinterhand. Es heißt Opera Ice und soll im Februar für mobile Geräte auf iOS– und Android-Basis veröffentlicht werden. Zum ersten Mal verwendet Opera hierfür nicht die eigene Presto-Engine, sondern WebKit als Render-Engine.

So einfach wie möglich soll die Verwendung werden. Je mehr Technik vor dem Anwender versteckt werden kann, umso besser. Nach diesem Motto scheint Opera Ice entwickelt worden zu sein. Es wurde ein Video geleakt, das die Vorstellung des Browsers zeigt. Die grafische Oberfläche zeigt tatsächlich keine klassischen Bedienelemente. Lediglich ein Button am unteren Bildschirmrand ist zu sehen, der zur aus Opera bekannten Speed-Dial-Seite leitet.

Opera begründet diesen Schritt damit, dass man nicht an Relevanz verlieren wolle. Opera mini sei ein toller Browser und nach wie vor wichtig für das Unternehmen, es gebe aber zu viele Webseiten, die auf dem Proxy-Browser aus Norwegen nicht korrekt dargestellt würden. Zudem wolle man einen mobilen Browser ‚richtig‘ machen – andere Entwickler nehmen nur die Desktop-Version und bauen sie etwas für Touch-Eingaben um.

Update vom 16.03.2021: Dieser Beitrag enthielt ein Video auf YouTube, das es heute so nicht mehr gibt. Deshalb haben wir es entfernt.

Das Video zeigt, dass so gut wie alle Bedienelemente verschwunden sind. Stattdessen wird Opera Ice mit Touch-Gesten bedient. Um neue Seiten zu öffnen, muss auf der Speed-Dial-Seite die Suchbox bemüht werden. Dort können Adressen oder Suchbegriffe eingegeben werden. In einer CoverFlow-artigen Ansicht kann der Anwender dann sehen, wie die Suchergebnisse aussehen. Dies jedoch nicht wie üblich als Text, sondern wie fertig gerenderte Webseiten.

Das Besondere an Opera Ice wird sein, dass die überwiegend von Apple entwickelte, freie Browser-Engine WebKit verwendet wird statt Operas Presto. Das dürfte daran liegen, dass man iOS und Android als vorläufige Zielplattformen sieht und bei iOS die Verwendung einer eigenen Render-Engine eher schwierig wird. iOS-eigene Funktionen dürfen nicht nachgebaut werden, wenn man seine App im App Store sehen will.

Windows Phone sei derzeit noch kein Thema für die Norweger. Komplett ignorieren will man das mobile Microsoft-Betriebssystem nicht, aber bei dem vergleichsweise übersichtlichen Marktanteil des Systems hat die Portierung zunächst keine hohe Priorität. Opera Ice soll im Februar für iOS und Android erscheinen.

(Video und Infos von Pocket-Lint)


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