iPad schmälert Wachstum im PC-Markt auf 2 Prozent in 2013

nw, den 9. Januar 2013
iPad mini
iPad mini

Die Kollegen von AppleInsider haben den Sterne Agee-Analysten Shaw Wu nach seiner Einschätzung befragt, wie sich das Wachstum des PC-Markt im Jahr 2013 entwickeln wird. Wu glaube nicht daran, dass der PC-Markt in 2013 mehr als 2 Prozent anwachsen werde. Andere Analysten und Marktforschungsunternehmen würden sogar von 9 Prozent ausgehen. Das sei allerdings aus den gleich folgenden Gründen sehr unrealistisch.

Das iPad im Allgemeinen und das neue iPad mini im Besonderen seien einer der Hauptgründe für dieses stagnierende Wachstum. Schließlich habe Apple das iPad mini im letzten Jahr zu einem attraktiven Preis (329 Euro) als Einstieg in die iPad-Produktkategorie platziert. Geräte basierend auf Windows 8 seien mit einem Preis zwischen 500 und 1.200 US-Dollar selbst gegenüber Google Android-Hardware schlichtweg uninteressant.

„We see smartphones and tablets becoming the ‚daily driver‘ while PCs are more like trucks for specialized tasks.“
Shaw Wu

Tablets wie das Apple iPad oder Google Nexus erfüllen inzwischen sämtliche Aufgaben und Anforderungen, die der potentielle Tablet-Kunde an ein solches Endgerät stelle. Künftig werde sich der PC-Markt zu einem „Nischenmarkt“ entwickeln – in dieser Sache stimmt Wu deswegen Apple-Gründer Steve Jobs zu, der das iPad als einen Teil des Post-PC-Zeitalters sah. Das Analyse-Unternehmen NPD DisplaySearch stützt diese These mit einer jüngst veröffentlichten Prognose, wonach in 2013 erstmals mehr Tablets als Notebooks ausgeliefert werden werden. Allerdings lag der Displayabsatz von Tablets bereits im Oktober vor dem der Notebooks.

Windows 7 in 2013 wieder beliebter

Wu führt als weiteres Argument das aktuelle Mac-Lineup von Apple an. Tim Cook enthüllte alleine in diesem Jahr zwei Retina-MacBooks, neue iMacs sowie einen neuen Mac mini. Apple biete mithin inzwischen ein sehr „differenziertes“ Produktportfolio, das den Einsteiger bis hin zum professionellen Anwender abdecke. Hinzu kommt die Tatsache, dass inzwischen Low-Budget-Geräte aus Fernost massenweise auf die hiesigen Märkte drängen. Ein bestimmender Faktor sei letztlich auch die Nutzungsdauer, da man beispielsweise Smarpthone oder Tablet in kürzeren Perioden neu anschafft, als zum Beispiel einen PC, den man mindestens 5 bis 7 Jahre nutze. All das könne langfristig nur zu einem Rückgang des Marktanteils von Windows PCs führen.

„The feedback we have gotten from supply chain sources is that there is great confusion, as there are too many form factors (PC notebooks, tablets, ultrabooks, and convertibles) and most do not know what to build and will actually sell.“
Shaw Wu

Wu glaubt außerdem, dass das vorhergehende Windows 7 in 2013 bei den Endkunden beliebter sein wird. Noch immer hätten sich die Endkunden nicht an die Benutzeroberfläche gewöhnt, deswegen würden sich auch PC-Hersteller überlegen, ob sie sich im Interesse der Endkunden nicht doch auf das altbekannte Aussehen und Bedienungskonzept von vor Windows 8 besinnen. Zu einem großen Durcheinander komme es auch bei der Frage nach dem Formfaktor, ob der Endkunde nun mehr ein Notebook, Ultrabook oder doch eher ein Tablet erwarte. 2013 wird nicht zuletzt deswegen ein interessantes Jahr für Windows, weil Microsoft den Support für Windows XP endgültig einstellen wird. Vor allem Business-Kunden müssten sich deswegen entscheiden, was nach Windows XP kommen soll.

Microsoft verkauft 60 Millionen Windows-8-Lizenzen

Diese Aussagen lassen sich allerdings sehr leicht und mit Zahlen relativieren. Zum einen gab Microsoft im Rahmen der CES 2013 bekannt, dass in den letzten 75 Tagen seit Release von Windows 8 mehr als 60 Millionen Lizenzen verkauft werden konnten. Zum anderen hat das amerikanische Verteidigungsministerium mit Microsoft einen Drei-Jahresvertrag über 617 Millionen US-Dollar geschlossen. Wir sollten dennoch nicht vergessen, dass der europäische PC-Markt zuletzt in Q3/2012 um satte 15 Prozent zurückgegangen ist. Das Marktforschungsunternehmen Gartner offenbarte in der dazugehörigen Analyse, dass vor allem in Deutschland der Rückgang mit 19 Prozent am größten war.

via AppleInsider


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