Bericht: Wie Steve Jobs den AT&T-CEO anrief und um Hilfe für das iPhone fragte

Stefan Keller, den 4. Januar 2013
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Als auf der Macworld-Eröffnungskeynote 2007 das iPhone vorgestellt wurde, war der Spuk bereits vorbei. Forbes berichtet über eine Anekdote aus der Entwicklungszeit des Apple-Smartphones – Steve Jobs rief bei Cingular-COO Ralph de la Vega an und bat um Hilfe.

Ralph de la Vega erinnert sich bei Forbes an eine Konversation mit Steve Jobs, die 2006 stattgefunden hat. Er war seinerzeit der Chef beim US-Mobilfunkanbieter Cingular Wireless, der mittlerweile AT&T genannt wird. De la Vega war es auch, der bereits den Deal an sich mit Apple eingefädelt hat.

Jobs fragte in einem Telefonat, wie man ein „richtig gutes Telefon“ machen müsse. Dabei gehe es ihm nicht darum, wie eine Tastatur zu funktionieren habe, sondern um die Innereien, genauer gesagt darum, wie man am besten im Cingular-Netzwerk funken könnte. Von AT&T gab es ein 1000 Seiten starkes Dokument, das in aller Ausführlichkeit darüber berichtet, wie man ein Gerät für das AT&T-Netzwerk optimiert. Jobs bat darum, es ihm zu schicken.

Kurze Zeit später hatte de la Vega Jobs abermals an der Strippe, der sich entsetzt zeigte, dass die ersten 100 Seiten davon handeln, wie man eine Standard-Tastatur implementiert. Der Cingular-COO rechtfertigte sich lachend damit, dass man die ersten 100 Seiten nicht herausgeschnitten habe. Jobs solle sie vergessen, sie treffen nicht auf sein Vorhaben zu. Jobs habe daraufhin das Gespräch mit einem „Okay“ beendet.

Innerhalb des Unternehmens machte es ebenfalls die Runde, dass Cellular Wireless mit Apple kooperiert. Die Buchhaltung hielt de la Vega für verrückt, sich auf Apple einzulassen. Die Verschwiegenheitserklärung zwischen Jobs und de la Vega war aber so geheim ausgelegt, dass er das Gerät nicht einmal beschreiben durfte. Als Rechtfertigung gab de la Vega nur zu Protokoll „vertraut mir, dieses Telefon benötigt die ersten 100 Seiten nicht“.

Als das iPhone letztlich auf den Markt kam, war es für 499 Dollar zu haben und AT&T musste einen Teil der monatlichen Rechnungen an Apple abgeben – geschätzt sollen dies 720 Millionen Dollar gewesen sein. Da man annahm, dass das iPhone vorwiegend über WLAN-Netzwerke kommuniziert, war man erstaunt, wie teuer es für den Konzern würde, wenn man mit Apple teilen müsste und das Netz ausbauen muss. Daraufhin wurde dieses Modell gekippt und AT&T kaufte für 400 Dollar das kommende iPhone (3G) ein, um es zu einem subventionierten Preis von 199 Dollar an den Kunden weiterzugeben – mit Zweijahresvertrag, versteht sich.


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