Apple profitabler als Microsoft, Google, Amazon und facebook zusammen
nw, den 27. November 2012Die Vorzeichen im Zusammenhang mit Apple werden bis heute kontrovers diskutiert. Im Prinzip haben sich in den vergangenen Monaten zwei Strömungen manifestiert. Während die einen davon ausgehen, dass der Erfolg von Apple nur von kurzer Dauer sein werde und mangels Innovationen im neuen iPhone 5 sowie der wachsenden Konkurrenz im Geschäft für Smartphones und Tablets abnehmen wird. Die weiter verbreitete Auffassung ist hingegen, dass Apple auch in Zukunft neben Android zu den wichtigsten Unternehmen in der Elektronikbranche zählen wird. Sämtliche Analysten haben inzwischen das Signal zum Kauf der Apple-Aktie gegeben und mittelfristig das Kursziel auf 770 US-Dollar festgesetzt. Subjektiv ist Apple mit dem iPad vor allem bei Verlagen wegen der klaren Richtlinien im „Zeitungskiosk“ beliebt, wo inzwischen ein beachtlicher Teil der E-Books ob kombiniert mit einem subventionierten iPad oder nicht vertrieben wird.
Apple ist das finanziell erfolgreichste Tech-Unternehmen
Das Statistik-Portal Statista hat jüngst in einer Grafik die Gewinne der größten und wichtigsten Unternehmen in der PC-Industrie verarbeitet. Das Ergebnis ist, dass Apple mit 41,7 Milliarden US-Dollar fast 10 Milliarden US-Dollar mehr verdient hat, als Microsoft, eBay, Google, Yahoo, facebook und Amazon – zusammen! Im direkten Vergleich zu den derzeit populären Unternehmen im Smartphone-Sektor. Gerade mal ein Viertel (12,8 Milliarden US-Dollar) des Apple-Gewinns erwirtschaftete Nokia, Samsung, RIM und HTC akkumuliert. Die zwei restlichen Posten entnehmt ihr einfach aus der Grafik.
Zwar führte der Erfolg in der Mobilbranche auch zu einem finanziellen Erfolg, dennoch dürften die Verkaufszahlen des Apple Mac einen ebenso gewichtigen Teil des Gewinns ausmachen. Kurzum die in der Grafik dargestellte PC-Industrie musste in der Vergangenheit einen wachsenden Marktanteil an Macs hinnehmen, dafür verantwortlich war sicherlich auch die beständige Qualität und bewiesene Innovationskraft im MacBook Retina oder neuen iMac. Blicken wir auf die vergangenen Monate zurück, so waren diese für Apple die erfolgreichsten in der Firmengeschichte, gleichwohl im laufenden Weihnachtsquartal die Zeichen ganz auf abermaligen Rekordkurs gestellt sind.
Techwelt im Wandel
Der obligatorische Verweis, dass sich solche Konstellationen schnell ändern können, darf natürlich nicht fehlen. Amazon-Chef Jeff Bezos hat in den letzten Monaten erheblich in zukünftige Produkte investiert. Unterm Strich machte Amazon auch wegen der Preisgestaltung beim Kindle Fire keinen Gewinn. Inzwischen verkauft Amazon aber mehr E-Books als Print-Bücher, somit soll sich langfristig die Kindle-Produktlinie durch den Erwerb von digitalen Gütern rechnen. Der Fokus lag demzufolge weniger auf Rendite, als auf Wachstum. Anhand dieses Beispiels wird deutlich, dass die von Steve Jobs akribisch verfolgte Strategie, auch unter der Führung von Tim Cook weitergeführt Erfolg verspricht. Dazu gehört auch der Gewinn aus dem Verkauf des iPhones und iPads, unabhängig von den damit einhergehenden Einnahmen aus dem iTunes-Store. Der Konzern aus Cupertino häufte innerhalb von wenigen Monaten ein beachtliches Barvermögen von über 130 Milliarden US-Dollar an. Man könnte damit nicht nur einen Teil der besagten PC-Industrie kaufen, nein, man wird sich auch auf lange Sicht durch kluge Investitionen die Innovation einfach ins Unternehmen einkaufen können. Auch als Nicht-Apple-Fan sollte man also den Erfolg zu würdigen wissen, denn in nicht einmal einer Dekade mauserte sich Apple zum wertvollsten Unternehmen in der Geschichte – noch vor dem bisherigen Platzhirschen Exxon Mobil (Öl). So mancher nimmt den Begriff der Blase in den Mund, gleichwohl der jetzige Erfolg Apples schwarz auf weiß geschrieben steht – im krassen Gegensatz zu den durch Wagniskapital finanzierten Online-Startups mit ungewisser Zukunft.