Flattr ist böse: Apps mit Micro-Payment-Dienst werden nicht im App Store freigegeben

Stefan Keller, den 29. Mai 2012

Der Micro-Payment-Dienst Flattr ist anscheinend in iOS-Apps ungern gesehen. Zumindest liest sich das, was im Firmen-Weblog nun darüber berichtet wird, so. Auf der anderen Seite sagten die Richtlinien für den App Store schon immer, dass Spenden außerhalb der App eingetrieben werden sollen.

Instacast, ein Postcast-Manager, hat Flattr verwendet, um Benutzern eine Spende für die Künstler zu ermöglichen. Dabei konnte bei Gefallen geflattert werden oder auf Wunsch automatisch, wenn der Postcast abgespielt wurde. Apple schien das nicht so gut zu gefallen, denn Anfang Mai wurde bekannt, dass die App Instacast HD nicht im App Store zugelassen wurde.

Als Grund hierfür nannte Apple die App Store Guidelines, Punkt 21.2: Das Sammeln von Spenden muss über eine Webseite in Safari oder per SMS erfolgen, heißt es dort sinngemäß. Während Apple gemäß Regeln durchaus und unzweifelhaft Recht hat, wollte sich der Entwickler von Instacast, vemedio nicht mit der Sache abfinden. Die Begründung lautete, dass die Deaktivierung des Flattr-Buttons den Sinn der App weitestgehend einschränken würde.

Geholfen hat es aber nichts: Apple verstehe zwar, dass das Spenden-Management außerhalb der App nicht wirklich das User-Erlebnis generiert, das wünschenswert wäre, aber es sei dennoch ein verbreitetes Verhalten über viele Apps hinweg. Da die App mit einem Update kritische Fehler beheben musste, hat vemedio nun nachgegeben und den Flattr-Button deaktiviert, um die Bugfixes in den App Store zu bekommen.

Bei AppleInsider orakelt man darüber, was Apple dazu bewegen könnte, einen solchen Dienst überhaupt aus den Richtlinien zu verbannen. Da wäre einerseits der Fall des In-App-Spielgeldes, das genutzt werden konnte, ohne auf den Jugendschutz einzugehen. Wahrscheinlicher ist aber, dass die 30% pro Transaktion nicht an Apple gehen, wenn ein fremder Dienst genutzt wird.

Insgesamt will man sich mit dem Ergebnis aber nicht zufrieden geben; sowohl vemedio als auch Flattr sollen sich derzeit um eine andere Lösung bemühen – Flattr will alternative Integrationen testen und vemedio soll weiterhin mit Apple in Kontakt stehen.


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