AT&Ts Masterplan: App-Entwickler sollen für Traffic von Mobilfunkkunden zahlen

Stefan Keller, den 28. Februar 2012

Das Problem ist hinlänglich bekannt: Mit dem Aufkommen von Smartphones steigt der mobile Internet-Traffic. Dies stellt für Mobilfunkbetreiber mitunter ein Problem dar, weil Internet über UMTS das Netzwerk verstopft. Der US-Betreiber AT&T hat deshalb die Idee geäußert, dass App-Entwickler Gebühren zahlen könnten, um so die Datenverträge der Kunden zu subventionieren.

In einem Bericht des Wall Street Journal heißt es, dass der US-Mobilfunkriese AT&T eine Möglichkeit anbieten möchte, dass App-Entwickler für den mobilen Traffic zahlen. Der AT&T Senior Executive Vice President for Technology and Network Operations John Donovan vergleicht diesen ‚Service‘ mit den geführenfreien 0800-Telefonnummern, bei denen der Anbieter dafür zahlt, dass der Kunde gratis telefonieren kann.

Es wäre mit dieser Option also denkbar, dass eine App, die viel Traffic verursacht (beispielsweise eine Video-App), nicht berechnet wird, wenn der Kunde eine Datenoption hat, die nach Volumen abgerechnet wird. Für viele Anwender klingt dieser Dienst allerdings eher nach einer weiteren Möglichkeit für AT&T, Geld zu verdienen. Das Problem am steigenden Traffic ist, dass die Netzwerke zusehens be- und stellenweise überlastet werden. Auf der anderen Seite könnte man meinen, dass AT&T als Netzbetreiber in der Pflicht steht, das eigene Netzwerk ausreichend auszubauen, um mit allen Anfragen fertig zu werden, schließlich zahlt der Kunde dafür, dass er erreichbar ist und Dienste in Anspruch nehmen kann.

Eine weitere Hürde dürfte darstellen, dass Entwickler vermutlich nicht dazu zu überreden sind, für jeden Netzbetreiber Gebühren für den anfallenden Traffic zu zahlen, sollten Konkurrenten dem Ruf von AT&T folgen.

AT&T ist übrigens nicht der einzige Netzbetreiber, der die sinkende Netzqualität auf die steigende Beliebtheit von Smartphones schiebt. Auch hierzulande hatte o2 mit der Zunahme von Smartphone-Aktivitäten die schlechtere Erreichbarkeit begründet.

[via Mac Rumors]


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