Test: The Hunter 2012 – Neue Jagdsaison unter Windows eröffnet

Martin Vaßen, den 17. Oktober 2011
The Hunter 2012
The Hunter 2012

Vor kurzem erschien die neue Version der Jagdsimulation The Hunter für den PC. In The Hunter 2012 schickt Publisher rondomedia den Spieler wieder in die Wälder, wo er auf die Pirsch nach Jagdwild gehen kann. Wir haben diesen Jagdsimulator getestet. Wie weit es um den Realismus bestellt ist, und ob das Spiel Spaß macht, erfahrt Ihr in diesem Review.

Mit The Hunter 2012 schicken die Entwickler den Spieler in eine große und grafisch sehr schöne Spielwelt, in der er jagen kann. Sie teilt sich in vier verschiedene Jagdreviere auf, die frei begehbar sind. Man kann entweder einfach nur nach Lust und Laune Jagen gehen, oder aber Aufträge und Missionen bearbeiten. Das Beutespektrum reicht dabei über Fasane, Hirsche, Elche und Kojoten bis hin zum Braunbären, also praktisch alles Jagdwild, das in nordamerikanischen Wäldern vertreten ist.

Als Jagdsimulator versucht das Spiel weitestgehend realitätsnah zu wirken. Man muss Spuren folgen, und auf Tierrufe hören. Dabei gilt es selbstverständlich unentdeckt zu bleiben, also schleicht man durch die Büsche, um keine Geräusche zu verursachen. Sobald das Wild in der Nähe ist, kriecht man am besten auf allen Vieren, um nicht gesehen zu werden. Wie im wirklichen Leben, können die Tiere den Spieler sehen, hören und riechen. Wenn der Wind ungünstig steht, kann es schon mal vorkommen, dass die Beute den Jäger wittert und das Weite sucht, bevor man in Schussreichweite ist. Überhaupt muss der Spieler mit äußerster Vorsicht vorgehen, denn nur ein Fehler genügt, um seine Chance zu verspielen. Geduld und Disziplin sind die wohl wichtigsten Tugenden des Jägers. Wer rücksichtslos durchs Unterholz rennt, wird den ganzen Jagdausflug lang kein einziges Tier zu Gesicht bekommen. Wenn man dann irgendwann mal zum Schuss kommt, muss dieser wohl gezielt sein. In diesem Spiel haben die Tiere eine reale Anatomie bekommen. Ein Schuss ins Herz, oder die Lunge tötet die Beute unmittelbar, trifft man an weniger verletzliche Stellen, muss man der Blutspur der Beute folgen, bis hin zum Kadaver. Ein angeschossenes und panisches Tier kann, je nach Verletzung, noch eine ganze Weile durch den Wald rennen.

Leider wird das Spiel oft zur Geduldsprobe, denn es kommt vor, dass man ewig lange kein einziges Wild zu Gesicht bekommt, oder es grade dann wegrennt, wenn man das Gewehr zum Schuss heben will. Ein wenig frustresistent sollte man schon sein.

Ausrüstung für Profis

Natürlich stehen dem professionellen Waidmann eine ganze Reihe an verschiedenen Jagdwaffen und Hilfsmittel zur Verfügung, ohne deren Einsatz man wahrscheinlich kaum ein Wildtier vor die Flinte bekommen würde. Allem voran gehört ein Mini-Computer zur Ausrüstung, der dabei hilft Spuren zu verfolgen und zu erkennen, sich auf der Karte zurechtzufinden und Fotos von der Beute zu machen. Andere Hilfsmittel sind zum Beispiel Anti-Geruchsspray, womit der Jäger nicht so schnell durch seinen Geruch enttarnt wird, Ferngläser, oder Geräte um Tierlockrufe nachzuahmen. Mit etwas Glück wird ein Tier davon angelockt, und somit zur leichten Beute.

Neben verschiedenen Jagdgewehren kann der Spieler auf Revolver, und sogar auf einen Jagdbogen zurückgreifen. Dieser eignet sich vor allem um Tiere leise zu erlegen, damit nicht alle anderen Lebewesen in der Umgebung direkt das Weite suchen. Die Gewehre und Revolver lassen sich außerdem mit verschiedenen Visieren und Zielfernrohren aufrüsten.

Voller Spielumfang kostet extra

Das größte Manko an The Hunter 2012 ist, dass man immer wieder bares Geld nachbezahlen muss, um das Spiel dauerhaft und in vollem Umfang nutzen zu können. Mit dem Erwerb des Spiels erhält man eine 6-monatige Lizenz zum Spielen, in der verschiedene Waffen, Hilfsmittel, Jagdlizenzen und Munition enthalten sind. Am Ende dieser Zeit muss man diese Lizenz kostenpflichtig verlängern. Das steht im Kleingedruckten auf der Rückseite der Spieleverpackung, also Augen auf beim Kauf.

Will man neben der Standardausrüstung weitere Gegenstände benutzen, muss man diese erst online erwerben. Hierfür soll der Spieler richtiges Geld in Spielgeld umwandeln, das er dann im In-Game-Shop ausgeben kann. Im Klartext heißt das: Sechs Monate lang kann man das Spiel im Standard-Umfang spielen, danach wird es kostenpflichtig, bzw. der Spielumfang extrem eingegrenzt. Um das Spiel überhaupt nutzen zu können, muss man sich erst einmal online mit seiner E-Mail-Adresse registrieren. Alle Spielstatistiken, Trophäen und dergleichen können ebenfalls nur online eingesehen werden. Da das Spiel über dessen Homepage gestartet wird, ist eine ständige Internetverbindung erforderlich.

So etwas dämpft den Spielspaß natürlich ganz enorm, denn wer möchte sich schon mühevoll Etwas erspielen und Trophäen sammeln, wenn alles nach Ablauf des Abos umsonst war, oder man dafür erneut in die Tasche greifen muss.

Optisch gelungen

Grafisch ist The Hunter 2012 wirklich nicht zu verachten. Die Vegetation ist üppig und wirkt realitätsnah. Blätter und Grashalme wehen im Wind, und werfen realistische Schatten. Die ganze Spielumgebung sieht sehr detailreich und lebendig aus, man merkt, dass die Entwickler sich Mühe gegeben haben, die Landschaft und die Natur möglichst realitätsnah darzustellen.

Der Sound passt ebenfalls sehr gut, man hat das Gefühl als würde man in einem echten Wald herumlaufen. Stöcke knacken unter den Füßen, wenn man darüber läuft, die Blätter rauschen im Wind und am Meer hört man den Wellengang. Tiere erkennt man schon aus der Entfernung an ihren Lauten, z. B. dem Grunzen der Wildschweine. Zusammen mit der Grafik trägt der Sound dazu bei, dass das Spiel so lebendig wirkt.

Die Steuerung ist einfach gehalten. Nachdem man die beiden Tutorials durchgespielt hat, beherrscht man sie. Zwischendurch wünscht man sich aber, dass der Spielcharakter auch sprinten könnte, da die normale Funktion zum schnellen Laufen immer noch tranig langsam ist.

Fazit

The Hunter 2012 ist eine gelungene Jagdsimulation mit vielen Details, einer super Grafik und einer realitätsnahen Spielwelt. Allerdings wird das Spiel nach sechs Monaten kostenpflichtig und die zusätzliche Spielinhalte müssen für bares Geld im Online-Shop gekauft werden. Andernfalls müsste man sich mit krassen Einschnitten im Gameplay zufriedengeben.


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URS: 6,5 von 10
6,5