iPhone 4S mit A5-Chip, 8 MP Kamera ab 14. Oktober; iPhone 4 und 3GS bleiben im Angebot

Stefan Keller, den 4. Oktober 2011

Das Special Event auf dem Apple Campus ist vorüber und Phil Schiller hat zusammen mit Scott Forstall das neue iPhone vorgestellt: Es wird zwar das gleiche Gehäuse haben, aber im Inneren soll alles neu sein, verspricht der Senior Vice President of Worldwide Product Marketing.

Das Special Event, das mit „Let’s talk iPhone“ überschrieben war, stand ganz im Zeichen von iOS-Devices. Zwar ging es mit allgemeinen Informationen über alle möglichen Apple-Produkte los, insgesamt standen aber doch eher die iOS-basierten Geräte im Fokus. Den Anfang machte eine Statistik über das iPhone 4. Dieses habe sich so gut verkauft, dass die Hälfte aller je unters Volk gebrachten iPhones iPhone 4 sind. Am weltweiten Marktanteil sei man derzeit mit 5% beteiligt, Apple sieht aber die Zeit kommen, in der nahezu alle Handys Smartphones sein werden. Eine Zahl, die besonders Entwickler freuen dürfte: Bisher wurden in der Summe 250 Millionen iOS-Geräte verkauft.

Doch der Grund, warum die Presse zu dem Event gekommen war, war freilich ein anderer: das diesjährige iPhone. Es wird auf den Namen „iPhone 4S“ hören (im wahrsten Sinne des Wortes, dazu später mehr) – Phil Schiller versichert, dass zwar das Gehäuse und der Bildschirm gleich seien, sich innen jedoch einiges getan habe. Er spielt damit auf den Apple A5-Chip an, der bereits im iPad 2 zum Einsatz kommt. Zweimal so schnell wie sein Vorgänger soll er sein, bei der Grafik gar siebenmal so schnell – Werte, die wir bereits von eben jenem iPad 2 kennen. Um die Performance zu demonstrieren, durfte Mike Capps von Epic Games eine Demo von Infinity Blade 2 demonstrieren.

Weitere Informationen folgen über die Akkulaufzeit. Demnach könne man bis zu 8 Stunden lang über ein UMTS-Netz telefonieren, 14 Stunden über ein 2G-Netzwerk. Im Internet kann man 6 Stunden via 3G oder 9 Stunden über WLAN. Auch für digitale Unterhaltung ist gesorgt: 10 Stunden Video und 40 Stunden Musik sind mit einer Akkuladung drin. Das Ganze wird wie schon beim iPhone 4 über eine das Gehäuse umschließende Antenne gelöst, die die Apple-Entwickler neu entworfen haben, um für noch besseren Empfang zu sorgen. LTE wird übrigens nicht unterstützt, dafür HSDPA. Hiermit will man bis zu doppelt so schnelle Download-Raten erreichen (bis 14,4 MBit/s) – dies wurde mit 4G-Smartphones der Konkurrenz verglichen, die auch nicht schneller seien.

Komplett neu ist die Kamera. Sie kommt mit einer Auflösung von 8 Megapixeln, das sind 60% mehr Pixel als beim iPhone 4. Der Bildsensor wird rückseitig beleuchtet, nimmt 73% mehr Licht auf und arbeitet 33% schneller. Ein Infrarot-Filter sorgt für bessere Farben. Überhaupt hat man sich der Kamera sehr genau angenommen: Die Bilder sollen durch eine dramatisch verbesserte Optik 30% schärfer werden und für Makroaufnahmen geeignet sein. Außerdem wurde an der Post-Production gedreht: Ein Image Signal Processor kann das Bild auswerten und beispielsweise Gesichter erkennen. Außerdem verfügt er über einen 26% besseren Weißabgleich. Bezüglich Tempo konnte Apple ebenfalls ordentlich zulegen. Bis das erste Foto gespeichert ist, vergehen nur 1,1 Sekunden, für jedes weitere 0,5. Videos können nun in Full-HD aufgenommen werden, also mit 1080p. Für verbesserte Aufnahmen sorgen ein Bildstabilisator und eine Rauschunterdrückung. Wer seine Meisterwerke mit anderen teilen möchte, kann dies via AirPlay-Mirroring über Kabel oder kabellos tun.

Das wahrscheinlich wichtigste neue Feature ist Siri, der in der Gerüchte-Szene als „Assistent“ bekannt war. Er funktioniert aber ziemlich genau so, wie es vor Kurzem geleakt wurde: Der Anwender kann mit seinem iPhone 4S ganz normal reden und Siri kümmert sich um den Rest. In einer ausschweifenden Demonstration wurde beispielsweise umfangreich nach dem Wetter gefragt, Termine gesetzt, Wecker eingestellt und SMS geschrieben. Siri hat sich hierbei als außerordentlich clever herausgestellt – bleibt zu hoffen, dass dies in der Realität ähnlich gut funktioniert wie in der Demo.

Daneben gibt es eine Diktierfunktion. Diese wird über das Mikrofon-Symbol neben der Leertaste auf der Bildschirmtastatur aufgerufen. Anschließend werden Eingaben einfach diktiert. Zu Beginn sollen englisch (Großbritannien, USA und Australien), deutsch und französisch unterstützt werden. Während man diese Funktion nutzt, erlernt das System die eigene Stimme und verbessert so Ergebnisse. Außerdem sah es so aus, als würde das Diktat von einem Server ausgewertet werden, weshalb unterwegs eine Datenflatrate sinnvoll wäre.

Das iPhone 4S soll ab dem 14. Oktober in den USA, Kanada, Australien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Japan verkauft werden, der Vorverkauf startet ab dem 7. Oktober. Am 28. Oktober sollen einige weitere Länder dazu kommen, unter anderem Liechtenstein, die Schweiz und Österreich.

Das iPhone 4S wird in drei Größen zu je zwei Farben angeboten: Jeweils in schwarz und weiß kommt es in 16, 32 und 64 GB Speicherkapazität, die US-Preise liegen hierbei (mit einem Zwei-Jahres-Vertrag) bei $199, $299 oder $399. Überraschenderweise bleibt auch das iPhone 3GS in 8 GB im Angebot – es wird zusammen mit einem Vertrag kostenlos in der Anschaffung sein. Ebenfalls bleibt uns das iPhone 4 erhalten: In 16 GB Größe und in zwei Farben wird es mit Vertrag $199 kosten. Preise für Deutschland, Österreich und die Schweiz sind derzeit noch nicht bekannt.


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