MacBook Pro: Internet via UMTS angedacht, später verworfen – Prototyp nun bei eBay

Stefan Keller, den 15. August 2011
Macbook Pro
Macbook Pro

Einer der Kritikpunkte und bei vielen Anwendern an Apples Laptops war seit je her, dass es von sich aus nur über WLAN ins Internet kommt. Viele wünschen sich daher eine eingebaute Möglichkeit, via UMTS ins Internet zu kommen. Bei eBay ist jetzt eine Auktion gestartet, die einen Prototyp des MacBook Pro verkauft – mit integriertem UMTS-Zugang. Veröffentlicht wurde ein solches Gerät allerdings nie.

Wer in den USA wohnt und sich für den UMTS-Prototyp des MacBook Pro interessiert, hat noch drei Tage Zeit, bei dem Gerät mitzubieten. Es liegt derzeit bei 11.000 Dollar. Bei dem Prototyp handelt es sich um ein MacBook Pro in 15 Zoll auf Santa-Rosa-Basis. Ausgestattet ist es mit einem Core 2 Duo 2,4 GHz (4 MB Level-2-Cache), 2 GB RAM (erweiterbar bis 6 GB), 320 GB Festplatte, GeForce 8600M, 2 USB 2.0-Anschlüsse und einem UMTS-Modem.

Dass es sich um einen Prototyp handelt, wird bereits beim Öffnen des Geräts klar: Das Mainboard ist rot, was bei Apple für ein Vorserienmodell steht. Der Unterschied zu einem gewöhnlichen MacBook Pro besteht im integrierten UMTS-Modem: Mit einer GSM-SIM-Karte kann sich das Gerät in ein UMTS-Netzwerk einwählen und von dort aus ins Internet gelangen. Hierfür ist auch die große Antenne gedacht, die sich außen am Bildschirm befindet und ausklappbar ist.

Der Prototyp hat auch schon eine relativ bewegte Geschichte zu erzählen: Gekauft wurde er bei Craigslist in Form eines nicht funktionstüchtigen Ersatzteilspenders. Er diente einem Apple-Mitarbeiter als Arbeitslaptop, den er zur Software-Entwicklung von Apple bekommen hat und behalten durfte, nachdem er Apple verließ. Er wurde verwendet, bis er nicht mehr funktionierte. Nach dem Öffnen wurden die Unterschiede deutlich: Das UMTS-Modem, das übrigens mit einem Anschluss mit dem Mainboard verbunden ist, der in produktiven Maschinen komplett fehlt. Es gelang dem Käufer, das Mainboard zu reparieren und die Maschine in Betrieb zu nehmen. Installiert wurde Mac OS X Snow Leopard ohne Probleme, das Gerät verhält sich insgesamt wie ein normales MacBook Pro.

Allerdings war es bislang nicht möglich, mithilfe des eingebauten UMTS-Modems ins Internet zu gelangen. Mit der verfügbaren AT&T-SIM-Karte wurde zwar das Modem als solches vom Betriebssystem erkannt, aber eine Verbindung kam nicht zustande. Wie aus dem Beschreibungstext bei eBay hervorgeht, wäre es möglich, dass der Treiber in Mac OS X nicht komplett ausgereift ist, AT&T den Zugriff per MacBook Pro unterbindet oder das Modem im Gerät nicht komplett ist.

Ob das Modem nun funktioniert oder nicht: Spannend bleibt dieser Prototyp allemal. Wie bei 9to5mac zu lesen ist, könnte der Grund für das Nichtveröffentlichen einer solchen Ausgabe in der mangelnden Flexibilität liegen. In einem Interview zum Thema MacBook Air sagte Steve Jobs 2008, dass viele Netzbetreiber ein hinreichend schnelles Netz anböten, aber man sich beim Kauf eines 3G-MacBooks entscheiden müsse, bei welchem Anbieter man landet. Ein USB-Modem hingegen böte die Flexibilität.

[via Macrumors]


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