Rezension: App geht’s! Apps für iPad, iPhone und iPod Touch
rj, den 20. November 2010Das Buch „App geht’s“ von Michael Krimmer und Anton Ochsenkühn stellt in einer auf ganz andere Art „alltägliche“ Weise iPhone– und iPad-Apps vor. Eine vierköpfige Familie wird bei der App-Nutzung durch den Tag begleitet. Vom Aufstehen per Wecker-App bis zur Bettlektüre stellen die Autoren eine gelungene Auswahl von Apps für jede Tageszeit vor. Zielgruppe: Einsteiger – alte Hasen werden einen guten Teil der Apps bereits kennen.
Vorneweg: wer einen „neuen Hasen“ kennt, dem das Buch helfen würde – bitte in den Kommentaren den entsprechenden Bedarf anmelden, das Rezensionsexemplar verlosen wir dann am kommenden Wochenende.
Gliederung und Form
Die verdient im Fall von „App geht’s“ nähere Betrachtung. Statt einer thematischen Sortierung, alphabetischer Auflistung oder Ähnlichem sind die ca. 100 App-Reviews am Tagesablauf einer vierköpfigen Familie entlang aufgereiht, stundenweise werden die zur Zeit passenden Apps vorgestellt. So geht es zwischen 6 und 7 Uhr um Wecker und Radio-Apps, zwischen 9 und 10 um Fahrpläne und ÖPNV-Zeitvertreib, gegen Mittag unter anderem ums Essen und am Abend um Filme, Fussball, Unterhaltung. Das Konzept macht zum einen den App-Einsatz sehr praxisnah und zeigt anschaulich den Nutzwert des Geräts bzw. der Programme zu den verschiedenen Tages- und Nachtzeiten. Die verschiedenen Familienangehörigen mit ihren Aufgaben und Tätigkeiten erweitern das Anwendungsspektrum nochmals.
An seine Grenzen stößt das Konzept selbstredend bei nicht „richtig zeitlich einordenbaren“ Apps – ob man nun ausgerechnet um 19 Uhr die Sixt-App zum Automieten anwerfen muss? Nichtsdestotrotz schafft die Strukturierung fast immer das (nutzungs-anregende) Gefühl der Praxisnähe.
Inhalt
Um die hundert Apps, auf jeweils 1-2 Seiten mit Screenshots und anschaulichem Text zu Anwendung und Nutzen einzeln vorgestellt – dazu Preis- und Herstellerinfo, Kurzbeschreibung und Konpatibilitätsinfo. Extrem praktisch: die 2D-Codes zum Abscannen, mit denen automatisch im iPhone der Link ausgelesen/geöffnet werden kann.
Ausgewählt sind die Apps gut – mit den üblichen, subjektiven Einschränkungen, was Interessen und individuellen Nutzwert angeht. Praktisch jeder dürfte in „App geht’s“ noch das eine oder andere bislang unbekannte praktische Tool finden, gerichtet ist der Titel jedoch insbesondere an „App-Neulinge“, die eine Übersicht der Möglichkeiten wollen, die ihnen mit iPhone/iPad und App Store nun offenstehen. Dazu passt auch, dass einige bereits vorinstallierte Apps wie Karten, iPod oder Telefon/Mail/Nachrichten mit vorgestellt werden – zur Illustration des Einfügens von iPhone, iPad und Co. in den Alltag.
Neben der guten Auswahl der Apps über ein weites Spektrum an Anwendungsbereichen fällt das ausgewogene Verhältnis in Sachen App-Preise auf. Ein großer Teil der gewählten Apps ist kostenlos, auch ansonsten sieht man dem Buch an, dass preisbewusst ausgewählt wurde. Einziger Ausreißer: eine kostenpflichtige App zum erstellen von Klingeltönen – das geht auch gratis. Letzter Kritikpunkt: manchmal tuts das Web. Bei aller Alltagsnähe und dem „mobilen“ Schwerpunkt: einige der vorgestellten Tätigkeiten hat man schneller bzw. einfacher am Rechner/im Browser erledigt. Die „Geheimwaffe Safari“ wird zwar auch vorgestellt, diese ersetzt aber in der Praxis ebenfalls die eine oder andere vorgestellte App durchaus – insbesondere am Rechner.
Fazit
Die 255 kleinformatigen Seiten stellen eine gelungene Auswahl an Apps praxisnah und anregend aufbereitet vor, sehr gut gelungen ist die Einführung zum App- und iPhone-Gebrauch, Appverwaltung und -store. Prima: die 2D-Barcodefunktion zum Linkaufrufen. Persönlich fehlt mir ein Inhalts- oder App-Verzeichnis sowie der angesprochene, gelegentlich fehlende Verweis auf die (Mobil-)Browser- oder gar Desktop-Alternative. Knapp 13 Euro sind hingegen vollkommen vertretbar – und in Anbetracht dessen, dass eine ganze Reihe von Nutzern der Erweiterung ihrer Möglichkeiten auf iPhone, iPad und Co. durch neue Apps noch immer eher zögernd gegenüberstehen, wird es definitiv auch einen Bedarf geben.
Daher auch nochmals der Hinweis: wer solche Nutzer kennt oder gar selbst ein solcher Nutzer ist ;) – bitte in den Kommentaren melden, das Rezensionsexemplar wird in einer Woche unter den Kommentierenden verlost.
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