Test: WWE SmackDown vs. RAW 2011 für die PS3
nj, den 3. November 2010Viele haben nur sehnsüchtig drauf gewartet: von THQ kommt nun ein Wrestlingspiel heraus, das die Chance hat die Meisterklasse zu besetzen. Wir haben WWE Smackdown vs RAW 2011 für euch auf der PlayStation 3 getestet und in unserem Review festgehalten, ob man weiterhin von der Genre-Referenz sprechen darf.
Der erste Eindruck beim neuen SVR2011 ist pure Reizüberflutung, aber der guten Art! Ganz in WrestleMania-Manier erlebt ihr bombastischen Sound und grelle Schriftzüge. Smackdown VS Raw will euch damit eines sagen: hier soll ein neuer Hochpunkt gesetzt werden in Sachen Wrestling und das ist scheinbar nicht zu viel versprochen.
Der Einzug in den Ring von unterschiedlichen Wrestlinggrößen ist noch ein Stück besser dargestellt, selbst wenn ihr diese Zwischensequenzen wahrscheinlich später meist wegdrücken werdet. Wer sich im Genre auskennt, hat die Erfahrung gemacht, dass derlei Teaser vor den Kämpfen auf Dauer nerven können, so toll der erste Aha-Effekt auch sein mag. Zu Anfang sagen wir aber noch: Daumen hoch!
Neue Spielmodi
Wichtig ist natürlich, inwiefern sich THQs neuester Ableger WWE11 von seinen Vorgängern abhebt. Zum Glück gibt es aber eine Vielzahl neuer Modi im Hauptmenü, und zwar so arg viele, dass es einem schwerfällt, einen Modus auszusuchen, vor allem, wenn man kein absoluter Wrestlingexperte ist. Wir fangen bei der klassischen Exhibition an: Schon beim Standard 1-on-1-Kampf stehen euch neue, spektakuläre Varianten zur Verfügung. Ihr kämpft im Hell In A Cell beispielsweise in einem Käfig, in dem fast sämtliche Regeln aufgehoben werden, in dem alles passieren kann, ob nun ein Verbündeter in den Ring steigt oder ihr euch mit Gegenständen helft. Ebenso wurden alte Modi wie Ladder (ihr könnt euch Leitern für pompösere Moves zu Nutze machen) oder Table (selbiges mit Tischen) ein wenig aufgepeppelt.
Selbstredend könnt ihr auch im Tag-Team oder sogar zu sechst spielen. Besonderen Spaß bietet der Royal Rumble, in dem nun bis zu dreißig Wrestler in kurzen Zeitabständen nacheinander den Ring belagern. Hier kommt wirklich Freude auf, in erster Linie natürlich im Multiplayer!
WWE Welt
Ganz neu sind die Modi WWE Welt und Road to Wrestlemania. In ersterem soll sich der Spieler der Wrestlerwelt wohl ein wenig näher gebracht fühlen, denn hier könnt ihr euren Superstar (ob vorgegeben oder mit dem erweiterten Creator erschaffen) verwalten. Ihr generiert benutzerdefinierte Matches oder geht dem Kalender nach, und spielt Matches unterschiedlicher Ligen. Ihr werdet immer auf dem Laufenden gehalten, wann welche spannenden Matches laufen. Dann könnt ihr jederzeit entscheiden, sie zu spielen, nur simulieren zu lassen oder es nicht wahrzunehmen. Highlights eurer bisherigen Kämpfe könnt ihr ebenfalls einsehen und Kampfstatistiken.
Road to WrestleMania
Road to WrestleMania gefällt mir persönlich sehr gut, denn hier habt ihr erstmals die Möglichkeit, eine Art Story nachzuspielen. Ihr wählt zwischen dem Undertaker, Christian, John Cena, Rey Mysterio oder Chris Jericho und verfolgt deren Weg zu den großen Matches dieser Welt. Ihr verwaltet Backstage eure Karriere, sprecht mit Freunden, Mitarbeitern oder Konkurrenten, die ihr individuell zu Kämpfen herausfordern könnt oder mit ihnen Kontakte knüpft, um beispielsweise einen Tag-Team-Partner zu gewinnen. Manchmal löst ihr sogar kleine Nebenaufgaben. Langfristig werden die Schauplätze und Einspielfilme natürlich sehr oft wiederholt und entsprechend irgendwann eintönig. Darüber hinaus ist es an manchen Stellen schlecht synchronisiert. Bei der sonstigen Vielfalt von WWE11 ist das aber durchaus verzeihbar.
Ready to Rumble online
Mit einem sogenannten Axxess Code habt ihr Zugang zum breiten Online-Angebot der WWE. Besonderen Spaß bietet der Online Royal Rumble. Es treten nicht ganz so viele Spieler wie im Offlinemodus an, aber immer noch genügend Spieler können den Ring betreten, um wirklich unterhaltsame Kämpfe auszutragen. Ansonsten könnt ihr euch natürlich in die Ranglisten eintragen oder normale Gefechte austragen. Der Online Royal Rumble verdient an dieser Stelle aber ein besonderes Plus: probiert’s aus!
Kämpfer und Realismus
THQ muss sich nicht mehr in Sachen Authentizität beweisen, dennoch sei gesagt, dass im neuen Teil der Serie die Wrestler gut getroffen sind und realistisch wirken. Wir treffen sogar auf ein größeres Angebot an freischaltbaren Wrestlern und Wrestlerinnen. Die Liste an Fähigkeiten und Würfen könnte meiner Meinung nach ein bisschen größer ausfallen; gerade die Finisher sind super gemacht, aber nach ein Paar Kämpfen hat man doch den Großteil an Fähigkeiten gesehen, das ist natürlich schade. Ein realistisches Gimmick, wenngleich nicht neu, ist die Möglichkeit von Regelverletzung und darauf folgender Disqualifikation, wie zum Beispiel das Angreifen des Ringrichters.
Das Drumherum
Allgemein sind Soundtrack und Spielgrafik einwandfrei und geben WWE 11 diesen typischen Eventcharakter beim Spielen. Die Steuerung hätte ich mir allerdings noch ein bisschen flüssiger erhofft, denn euer Charakter scheint oftmals ein wenig träge (selbst bei voller Gesundheit) und das Kontern und Ausweichen funktioniert auch nicht immer ganz wie es soll. Gerade im Royal Rumble bekommt man einige Probleme, den Gegner aus dem Ring zu stoßen, wenn man sich nicht sehr lange an die Steuerung gewöhnt hat. Ein kleiner, aber wichtiger Minuspunkt.
Fazit
Die Frage bei Ablegern einer Franchise-Reihe muss immer lauten: Ist da genug Neues? Lohnt sich der Kauf? Oder ist da wieder eines wie das andere? Meine Antwort würde lauten: Zugreifen. Und das sage ich nicht oft. WWE Smackdown vs RAW 2011 hat einen verdient langen Titel, denn wir haben wirklich die Möglichkeit alle Championchips zu spielen, Smackdown und RAW und viele weitere Dinge zu kombinieren und gleichzeitig ein individuelles Spielvergnügen zu kreieren. Gerade als Multiplayerspiel ist SVR11 sehr geeignet, ein Abstecher in den Onlinemodus lohnt sich in jedem Fall und ist wohl die Trumpfkarte der Hersteller. Abzüge gibt es nur für Zweierlei: Die Steuerung kann noch besser sein und die Kampfmodi können sich noch mehr voneinander abheben, da ihr teilweise unterschiedliche Regelmatches habt, die sich so gut wie garnicht voneinander unterscheiden. Teilweise.