Killerspieldebatte: Studie kann kein erhöhtes Aggressionspotential durch Computerspiele feststellen

Alexander Trust, den 2. November 2010
Counter-Strike: Global Offensive
Counter-Strike: Global Offensive

Die Psychologische Fakultät der Universität zu Köln hat in Zusammenarbeit mit Turtle Entertainment eine Studie durchgeführt, die die Veränderung des Aggressionspotentials beim Spielen von Computerspielen – im Besonderen von First-Person-Shootern untersuchen soll. Es war kein erhöhtes Aggressionspotential nachweisbar.

Die Psychologin Dr. Julia Kneer vom Institut für Psychologie, Sozialpsychologie und Medienpsychologie der Universität zu Köln hat zusammen mit ihrem Team eine Studie durchgeführt, die das Aggressionspotential von Spielern von Computerspielen untersuchen soll. Dabei wurde die Reaktionszeit von Spielern und Nichtspielern auf aggressive und nicht-aggressive Wörter getestet und dabei ein möglicher Zusammenhang untersucht. Es kam heraus, dass unerfahrene Spieler vielfach bereits von den Worten „Ego-Shooter“ und „First-Person-Shooter“ beeinflusst würden. Viele von ihnen assoziierten gar aggressive Konzepte mit dieser Art von Computerspielen. Langzeitspieler reagierten vor und nach dem Spielen eines Shooters nicht schneller auf aggressive Wörter.

48 Studenten nahmen an dem Versuch teil, darunter 32 unerfahrene und 16 erfahrene Computerspieler. Zuerst mussten sie verschiedene Adjektive beschreiben und bewerten, bevor sie einen Shooter spielen sollten. Danach wurden die Adjektive erneut bewertet. Die Studie ergab im Rahmen der überprüften Personen, dass das Spielen von Computerspielen nicht per se zu einem höheren Aggressionspotential führe, sondern dass das Priming „Ego-Shooter“ sowie die individuelle Spielerfahrung des Spielers dabei eine größere Rolle spiele. „Personen ohne
Spielerfahrung assoziieren aggressive Konzepte mit First-Person-Shootern“, so Kneer.


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