H.264 MPEG-4/AVC: Kostenlose Nutzung für immer, für kostenlose Angebote
kg, den 27. August 2010Die MPEG Licensing Administration hat offiziell bekannt gegeben, dass der H.264-Codec für Endnutzer für immer gebührenfrei nutzbar sein wird. Bisher galt Ende 2015 als Ende der kostenlosen Nutzungszeit, bereits erschienene H.264-Videos werden für die Lizenznehmer ebenfalls kostenlos bleiben.
Offiziell heißt es:
„MPEG LA hat heute bekannt gegeben, dass seine AVC Patent Portfolio-Lizenz bis auf weiteres gebührenfrei bleiben wird, dies gilt für Internet-Videos, die für die Nutzer kostenlos sind (bekannt als „Internet Broadcast AVC Video“) und die komplette Lebensdauer der Lizenz. MPEG LA hatte bisher bekannt gegeben, bis 31. Dezember 2015 keine Gebühren zu fordern, mit der heutigen Bekanntgabe wird herausgestellt, dass auch danach keine Gebühren fällig werden.“
MPEG Licensing Administration
Dies macht die Situation all jener Anbieter einfacher, die ihre Videos in HTML5 anbieten: H.264 ist für die meisten das Standardformat. Neben der Auslieferung von solchen Videos gilt die neue Regelung auch für Geräte, die AVC-Video dekodieren und enkodieren, sowie AVC-Videos, die an Endkunden gegen eine Gebühr herausgegeben werden, auch bei Abomodellen und kostenlosen TV-Angeboten – allerdings nicht für rein kommerzielle Angebote, die Videos ausschließlich gegen Zahlung von Geld herausgeben.
AVC Video kommt laut MPEG LA unter anderem in Set-Top-Boxen, Mediaplayern, PCs, mobilen Geräten wie Handys und mobilen TV-Empfängern, Blu-ray-Playern und Recordern, kompakten Konsolen und Videokameras zum Einsatz.
Die Sache mit der Lizensierung war für manche Anbieter einer der Gründe, vorerst nicht auf HTML5/H.264 umzusteigen, da die langfristigen Folgen einer lizensierten Technologie nicht abgeschätzt werden konnten. Entsprechend haben einige Plattformen komplett auf den Umstieg auf HTML5 verzichtet. Nun darf gehofft werden, dass sich ab sofort unzählige Plattformen doch noch für HTML5 und gegen Flash entscheiden.
Damit dürften sich Googles langfristigen Pläne mit seinem Codec WebM erledigt haben – dieser sollte eine lizenzfreie Option für alle darstellen, die H.264 nicht einsetzen wollten.
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