Apple am Pranger: Secunia-Studie listet Sicherheitslücken der IT-Hersteller
Redaktion Macnotes, den 13. Juli 2010Der Sicherheitsdienstleister Secunia hat in seiner neuesten Studie die Hersteller von Software angeprangert. Harter Tobak wie auch in den vorherigen Secunia-Reports, doch dieses Mal bekommt auch Apple ordentlich sein Fett weg.
Die dänische Sicherheitsfirma Secunia zeigt in ihrem Sicherheitsbericht, wie viele Sicherheitslücken und schwerwiegende Fehler von Software bekannt geworden sind. Der Secunia Half Year Report 2010 (PDF) listet für die ersten sechs Monate von 2010 bereits rund 90% der im Vorjahr dokumentierten Fälle von Sicherheitslücken. 2010 waren es bislang 380 bekannte Securitylecks.
Harte Worte gleich zu Beginn des Berichts von Secunia-CEO Niels Henrik Rasmussen: „Die allgemeine Schlussfolgerung ist, dass sich die Software-Industrie im Allgemeinen noch immer als unfähig erweist, Software mit wesentlich weniger Sicherheitslücken zu produzieren.“
Apple führt in diesem Jahr die Liste der „Schwachstellen“ an. Secunia hat bei Apple also in dieser ersten Hälfte von 2010 mehr Bugs in Apple-Software gefunden, als bei allen anderen Anbietern.
Bei den Programmen von Drittanbietern mit großer Verbreitung, also zum Beispiel von Browsern wie Firefox, Chrome oder Safari, sieht es für Apple ähnlich schlecht aus. Die Statistik zeigt Safari mit 84 Sicherheitslücken auf den zweiten Platz.
Ist dies nun ein Zeichen, dass Apple immer häufiger unausgereifte Software herausgibt, oder ist Apple einfach nur ein beliebteres Angriffsziel geworden, da die Anzahl der Mac-Nutzer in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist?
Statistiken sind Interpretationssache – womit Apple nicht in Schutz genommen werden soll. Mit etwas mehr Einsatz des gesunden Menschenverstands und einer gehörigen Portion Skepsis können viele Bedrohungen von vornherein vermieden werden. Secunia hatte beispielsweise kürzlich darauf hingewiesen, dass zwar Google Chrome als sehr sicherer Browser gilt, dies aber nichts mehr bedeutet, wenn User Addons aus unsichereren Quellen lädt und damit Betrügern das Einfallstor bietet. Das Motto sollte immer heißen, dass man sein System so gut wie möglich selbst schützt: Durch komplexe Passwörter und geschützte Netzwerke.
Schließlich hat sich die Anzahl der Sicherheitslücken allein zwischen 2007 und 2009 laut dieser Studie verdoppelt. Apple war bereits bei dem Symantec Securitybericht für 2009 negativ aufgefallen.