Apple patentiert Service- und Produktinformationen im Internet der Dinge

rj, den 9. Juli 2010

Eine Patenteinreichung Apples lässt die Richtung erahnen, wohin nach Apples Ansicht das „Internet der Dinge“ steuern soll. Das sehr umfassende „System zur Lieferung von Content zu einem Produkt oder Dienst“ macht das zugrundeliegende Gerät plus Netzanbindung zu einem interaktiven Berater, der mit fast beliebigen Objekten interagieren und Informationen liefern kann.

Ein RFID-Chip oder ein Barcode sind nur zwei der möglichen Datenquellen, die Apples System nutzen soll. Besser als eine abstrakte Aufsummierung beschreiben möglicherweise einige Anwendungsbeispiele Apples die zur Patentierung eingereichte Technologie.

So scheitert möglicherweise ein User am Einrichten seines HD-Recorders. Statt die möglicherweise schwer verständliche Anleitung wieder und wieder zu lesen oder mühsam im Netz nach Informationen zu suchen, scannt er einfach den Barcode des Geräts in sein iPhone, um Bedienungsanleitungen, Howto-Videos und Erfahrungen und Tipps Dritter zu finden, ebenso wie eine passende Technik-Hotline etc.

Ein Konzertticket kann per Scan auf dem iPhone oder einem anderen Gerät direkt für Fahrplanauskunft oder Routenplanung verwendet werden, am DVD-Stand können Trailer eingespielt und (möglicherweise günstigere) Online-Angebote angezeigt werden. in der Lebensmittelabteilung des Supermarkts können zum Produkt im Regal direkt Rezepte und Kochvideos eingeblendet werden, die weiter benötigten Zutaten gelistet werden usw. Neben der „Universalauskunft“ soll mit einer „Product +“-App auch eine persönliche Datenbank zur Verfügung stehen, in die der Anwender selbst genutzte oder für ihn interessante Produkte, Dienste und Informationen ablegen und verwalten kann.

Ans „Internet der Dinge“ fühlt man sich erinnert, in dem neben Menschen und Medien eben auch die physischen Produkte oder die Dienste und Services vernetzt, strukturiert und automatisiert auslesbar sind und in beliebige Kontexte gebracht werden können. Zusammen mit Augmented Reality tun sich noch weitere Möglichkeiten auf.

Das ungewöhnlich umfangreiche Patentdokument baut auf vorangegangenen Entwicklungen in dieser Richtung auf. Beispiele des nun eingereichten, universalen Systems tauchten bereits in den spezielleren, ebenso RFID- und/oder barcodebasierten Diensten iTravel oder iTunes Concert Ticket auf. Ebenfalls eingesetzt wird hier wie dort NFC, „Near Field Communication“, mit der die Onteraktion zwischen Produkt und Gerät vonstatten geht.

Michael Rosenblatt und Andrew Hodge sind beim Ticket-Patent als Erfinder genannt, beim Transport-Checkin iTravel lauten die Autorennamen Gloria Lin und Amir M. Mikhak. Rosenblatt und Lin werden wiederum als Erfinder des nun eingereichten Systems genannt: offenbar sind einige Leute hier mit einer durchaus großen und längerfristigen Sache beschäftigt.


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