Test: MacBook Pro HD Antiglare 15″ Core i5 2,4GHz

rj, den 12. Juni 2010

Glossy oder matt, neben dem ewigen Streit der Bildschirm-Geschmäcker wird beim aktuellen Macbook Pro 15″ eine weitere Entscheidung fällig: HD oder Standard-Auflösung? Nach den ersten Arbeitstagen am MBP HD mit 1680 auf 1050 Bildpunkten auf fünfzehn Zoll Displaydiagonale ist im Bochumer Macnotes-Büro die Stimmung eindeutig Pro HD.

Das Macbook Pro mit 2,4GHz i5 haben wir bereits getestet – das nun vorgestellte Modell unterscheidet sich vom Testgerät nur durch die hohe Auflösung und das matte Display. Die bereits bekannten Verarbeitungsdetails und die technischen Daten können daher größtenteils ausgelassen werden.

Benchmarks

Benchmark in Kürze: XBench gibt auf dem HD-Macbook Pro 284.26 Punkte – das niedriger aufgelöste Gerät schaffte 285 Punkte, was in der statistischen Streuungsbandbreite liegt. Ebenso beim reinen CPU-Test: 191 Punkte schaffte das 1440er-Macbook Pro gegenüber 193 Punkten des HD-Geräts. Cinebench liefert ein OpenGL-Testergebnis von 15,71 Bps, der CPU-Test kommt auf einen Wert von 2,22 der Test eines einzelnen Cores 0.94.

Das matte AntiGlare HD-Display

Großes Kino: der hochaufgelöste AntiGlare-Bildschirm mit seinen 1680×1050 Pixeln. Wie von Apple gewohnt gestochen scharf, gleichmäßiges Bild, weitgehende Blickwinkelunabhängigkeit und brillante Farben.

Die Vorzüge des Displays sind auch der ausschlaggebende Punkt, warum die hohe Auflösung auf den 15 Zoll bestens funktionieren: klein, ja – aber scharf. Der gefühlte Platz auf dem Desktop ist erwartungsgemäß größer und das einzig „störende“ Element in der Alltagspraxis war der externe Monitor – der dieselbe Auflösung auf 22″ ausbreitet. Der Effekt: ein prima Monitor kommt einem plötzlich grobkörnig vor. Beim Fensterschieben von einem Monitor auf den anderen befremdet gelegentlich der Größenunterschied. Nichts, wofür Apple was kann – Zweitbildschirmnutzer sind generell besser bedient, wenn beide Bildschirme in einer ähnlichen Liga in Sachen Verhältnis zwischen Größe und Auflösung spielen.

Auch auf dem matten Display sieht man Fingerabdrücke, was ebenso kein Vorwurf sei soll, nur der Hinweis, dass man auch das matte Display reinigen sollte, wenn es notwendig wird. Prinzipiell ist matt/glossy natürlich eine Geschmacksache, in meiner persönlichen Alltagspraxis fühlt sich das Bild auf dem matten Display ebenso brillant an wie bei Glossy-Displays, nur eben ohne die lästigen Spiegelungen.

Unvermeidliche Kritik

Wo bleibt das Negative? Apple, deine Akku-Laufzeitversprechen. Auch unter dem Gesichtspunkt betrachtet, dass Werbung und Wirklichkeit allenfalls Schnittmengen aufweisen, ärgern die acht Sunden zunehmend, von denen man immer liest. Es mag beim „kleinen“ Macbook angehen, mit optimistischen Auslastungen und daraus resultierenden langen Akkubetriebsdauern auszugehen, aber ein Macbook Pro ist – wie der Name sagt – ein professionelles Arbeitsgerät, und auf dem sind eben nicht nur ein Browser mit drei Tabs offen. Drei bis dreieinhalb Stunden sind das höchste der Gefühle bei der normalen redaktionellen Arbeit mit Browser, Editor, Skype, Mail und gelegentlicher iTunes-Synchronisation.

Laptop on the Lap: im „namensgebenden“ Einsatz auf dem Schoß wird das Gerät sehr warm. Grenzwertige oder schmerzhafte Bereiche konnten wir auch bei intensiver Nutzung nicht erreichen, außerdem kühlt das Macbook Pro bemerkenswert leise. Auf der nackten Haut sollte man ein MBP unter Last dennoch nicht abstellen.

Fazit

Zusammengefasst: das Macbook Pro 15″ beginnt – zumindest mir – erst mit der hohen Auflösung und mattem Bildschirm richtig Spass zu machen. Von der Verarbeitung und der Hardwareausstattung müssen wir nicht groß reden, die passt. „Nur“ viereinhalb von fünf Macs gibt es aus zwei Gründen: hauptsächlich angesichts der Akkulaufzeit, die bei nicht-minimaler Rechnernutzung schlicht viel zu weit von den beworbenen Maximalwerten entfernt ist. Und dass Apples Hardware eben hochpreisig ist: akzeptiert, trotzdem sind die über 1.900 Euro zum einen happig, zum anderen stört der 45 €-Aufpreis fürs matte Display einfach. Einmal investiert, hat man aber ein Arbeitspferd, das lange, treue Dienste verspricht.


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URS: 7,5 von 10
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