BioDefense HD für iPad im Test
Alexander Trust, den 29. April 2010Resolution Interactive aus Skandinavien haben ihr „Strategiespiel“ BioDefense in einer Umsetzung für Apples iPad veröffentlicht. Wir hatten die Gelegenheit uns das Spiel auf dem großformatigen Touchscreen anzusehen, und verraten euch unsere Eindrücke.
So viel vorweg: Wer denkt, dass er es mit einem Echtzeitstrategietitel zu tun bekommt, weil der Hersteller in seiner Programmbeschreibung davon spricht, der sollte viel eher auf den sprechenden Namen von BioDefense HD achten. Äußerlich mutet das Spiel natürlich an wie ein Echtzeitstrategietitel, doch letzten Endes hat man keine Handhabe über die Einheiten, bzw. Aufbauten. Im Gegensatz zu anderen Tower-Defense-Spielen kommt allerdings ein bisschen das Gefühl auf, dass man eine Basis aufzubauen und zu verteidigen hätte. Man verteidigt gegen Zombies, gegen fehlgeleitete Wildhunde und andere Gegner mehr. Die Zahl der Widersacher hält sich allerdings in Grenzen.
Wenig Echtzeitstrategie
Der erste Eindruck zählt, und was hätte ich mich auf eine solide Umsetzung eines Echtzeitstrategietitels gefreut. BioDefense HD allerdings bietet einen Survival-Modus, an den ich zuerst geriet. Der „First Contact“ also war geprägt von ständig wiederkehrenden Scharen von Zombies, später kamen Wildhunder dazu, und irgendwann brach ich das Prozedere ab, und dachte: Das kann doch nicht alles gewesen sein. Und richtig: BioDefense HD bietet durchaus noch ein wenig mehr. Während man bei Tower-Defense-Spielen für gewöhnlich keine Basis baut, kriegt man in diesem Fall zumindest subtil suggeriert, es wäre so. Doch letzten Endes ist das Sammeln von Ressourcen nur ein müder Tropfen auf den heißen Stein.
Wirklich viele Optionen, die Basis auszubauen gibt es nicht. Ganze 5 Gegenstände sind es: Zu ihnen gehören neben einer Stromversorgung und einem stationären Ressourcen-Sammler auch Flutlichtlampen und zwei Formen von Waffen, ein bewegliches MG und ein beweglicher Raketenturm. Wenn man genügend Ressourcen gesammelt hat, kann man das Technologieniveau für teures Geld aufleveln. Erst dann lassen sich einzeln die Waffensystem „upgraden“. BioDefense HD sieht von der Benutzeroberfläche durchaus wie ein Echtzeitstrategiespiel aus, es spielt sich aber keinesfalls so. Alles hängt zusammen, und nichts kann man bewegen. Stattdessen prasseln in wiederkehrenden, zeitlichen Abständen immer wieder Gegnerhorden auf die Basis ein.
Missionen fordernd
10 Missionen gibt es neben dem Survival-Modus, und die sind einerseits recht flott vorbei, andererseits aber für Anfänger auch äußerst schwierig gestaltet. Mal müssen wir einfach nur die Basis verteidigen, bis Nachschub kommt, mal dürfen wir nicht weniger als 10 Flutlichter übrig behalten, weil ansonsten ein Hubschrauber unsere Basis nicht mehr finden würde. Immer ist die Zeit nicht gerade unser Freund und selten gelingt es, mit den vorhandenen Mitteln wirklich optimal durch ein Level zu kommen.
Fazit
Halten wir fest, dass Resolution Interactive ein Spieldesign anbietet, das ausschaut als wäre es dem Genre der Echtzeitstrategie entsprungen – es spielt sich aber wie Tower Defense und gerade in dieser Rubrik hat der App Store Konkurrenz en masse zu bieten, die noch dazu umfangreicher und abwechslungsreicher gestaltet ist. Die Zutaten sind unter dem Strich zu wenig, damit am Ende eine wirkliche Killer-App für das iPad herausgekommen wäre. Nur 6 Gegnertypen, nur 10 Missionen und nur 5 unterschiedliche Objekte, die man auf eine Karte stellen kann. Da mutet es schon fast ein bisschen wundersam an, dass man 25 Trophäen via OpenFeint sammeln kann. Der Preis von BioDefense HD ist indes äußerst human für ein iPad-Spiel. 3,99 Euro kostet der Spaß, von dem es aktuell keine kostenlose Lite-Variante zum Testen gibt. Alternativ böten sich die iPhone-Version an oder deren Lite-Variante. Meine Erwartungen wurden jedenfalls nicht erfüllt und so kommen am Ende „nur“ 3 von 5 Macs dabei heraus.