Trotz aller Zweifel: Apple lässt Opera Mini für iPhone zu, ein erster Funktionstest
Redaktion Macnotes, den 13. April 2010Nach 20 Tagen und acht Stunden Wartezeit hat Apple nun den Webbrowser Opera Mini für das iPhone zugelassen. Opera Mini ist ab sofort kostenlos im App Store verfügbar.
Trotz aller Zweifel: Apple hat den Webbrowser Opera Mini 5 für iPhone und iPod touch freigegeben. Opera selbst machte aus dem Approval-Prozess ein kleines Schauspiel und verloste unter allen, die die Zeit bis zur App-Freigabe richtig schätzten, ein iPhone. Gewonnen haben übrigens gleich zwei Mittipper, nämlich die Opera-User wearymadness und citizenzaqx.
Das Opera-Team gab die Verfügbarkeit im App Store per Pressemitteilung bekannt und sieht das selbst als eine Art Meilenstein, um mehr Menschen das „mobile schnelle Internet“ in die Hand zu geben.
Bekannte Funktionen
Opera bringt Features auf das iPhone, durch die Opera auf dem Computer bekannt wurde: Tabbed Browsing beispielsweise und die neueren Visual-Tabs. Beim ersten Start gibt es eine kurze Übersicht über die Features von Mini 5, damit man schnell starten kann.
Besonders all jene, die nur einen begrenzten Datentarif haben, können sich über Opera Mini freuen. Opera läuft auf dem iPhone deutlich schneller, bis zu sechsmal schneller laut dem Entwicklerteam. Erreicht wird das über den Opera-Proxy-Server, der jede Seite optimiert und dann erst ausliefert. Sobald man in die Standardeinstellungen von Opera Mini etwas ändert, merkt man diesen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber Safari deutlich – solang es nicht um iPhone- oder generell Mobil-optimierte Seiten geht.
Komprimierung vs. Optimierung
Hier ist der Pferdefuss. Opera ignoriert erst einmal die vom Webseitenanbieter eingestellten mobilen Themes, wie zum Beispiel unser Macnotes-Mobile-Theme. Für Seiten, die nicht optimiert für den Zugriff vom Mobiltelefon aus sind, mag das überaus praktisch sein, ansonsten ist es ärgerlich. Macnotes beispielsweise nutzt ein iPhone-optimiertes Theme, auf das Safari mobile standardmäßig zugreift, wodurch die Zugriffszeit deutlich schneller ist als bei der komprimierten Variante von Opera.
Vorteil ist zumindest ganz unbestritten, dass Opera durch den Proxy-Server die Seiten so komprimiert, dass man so bis zu 90 % bei dem Datendurchsatz und damit Datenübertragungskosten sparen kann. Wer in den Einstellungen die Bildqualität runtersetzt oder die Bilder erst gar nicht laden lässt, gewinnt noch etwas Zeit und optimiert den Datenverbrauch. In den Einstellungen lässt sich auch die Mobil-Ansicht auswählen.
Tabs, Bookmarks, Sync
Ansonsten bietet Opera Mini 5 für das iPhone praktische Features. So kann man beispielsweise über Opera Link seine Bookmarks und die ganze Browser-History zwischen iPhone und Rechner abgleichen. Besonders gut gelungen sind die Tabs sowie die Bookmarks, die das Surfen auf dem iPhone wirklich bequem machen.
Hervorzuheben ist außerdem die Suchfunktion, mit der man – anders als bei Safari – auf der Seite nach bestimmten Begriffen suchen kann, was überaus praktisch bei dem kleinen iPhone-Display ist. Weiteres Feature: Wenn man länger auf den Text mit einem Finger hält, kommt ein kleines Fenster „Text auswählen“. Dann kann der Text markiert werden und zum Beispiel kopiert oder eine Google-Suche gestartet werden.
Fazit
Opera Mini 5 macht auf dem iPhone Spaß, denn es bringt sinnvolle Funktionen wie die Suche auf der Seite. Der erste Test mit der App machte keinerlei Probleme, es brachte nur ein paar Verständnisprobleme, warum man nicht automatisch auf iPhone-optimierte Seiten zugreifen kann.
Opera Mini bringt nicht so einen Funktionsumfang wie der kostenpflichtige Webbrowser iCab, ist dafür natürlich als kostenloses App eine prima Alternative. Wer Opera auf dem Rechner nutzt, sollte der iPhone-Variante eine Chance geben und den Sync via Opera Link austesten.
Opera Mini 5 ist keine Universal-App für iPhone und iPad – dass heißt, das sie auf dem iPad leider nur hochskaliert oder in der kleinen Auflösung verwendet werden kann. Die kostenlose App steht ab sofort zum Download im App Store bereit (1 MB).