Telekom Store geplant, Obermann will Sonderabgaben für datenintensive Dienste

kg, den 22. März 2010
Deutsche Telekom
Deutsche Telekom, Bild: Telekom

Die Deutsche Telekom plant mit dem Telekom Store eine Medien-Plattform, auf der Filme, Musik, Spiele und E-Books verfügbar gemacht werden sollen. Währenddessen plant man beim T-Mobile, Entwickler datenintensiver Apps künftig zur Kasse zu bitten.

Mit dem Telekom Store will man bei der Telekom eine iTunes-Alternative schaffen, von der aber primär Nicht-iPhone-Nutzer profitieren werden. Laut Financial Times wird ein Komplettlösung mit Musikload, Mediaload und Gamesload angestrebt, Portalen, die aktuell alle eigenständig laufen – es dürfte sich hierbei weniger um einen direkten Angriff auf den iTunes Store als viel mehr um eine Bündelung bereits vorhandener Ressourcen handeln. Zusammenarbeiten sollen unter anderem mit Samsung und Nokia bestehen, außerdem soll ein Verbund diverser Telefonanbieter entstehen – darunter auch France Telekom und Telefonica. Langfristig wäre auch eine Einbeziehung von Zeitungs-Abos und E-Books denkbar – bei der CeBIT wurde bereits eine Zusammenarbeit zwischen SPIEGEL und T-Mobile verkündet. Öffnen könnte der neue Store bis Ende des Jahres.

Währenddessen tritt man bei der Telekom aber auch bewusst gegen Google und Co. auf: Erst letzte Woche ließ Chef René Obermann auf dem hauseigenen Investorentag wissen, dass man Firmen wie Google und Apple einen Teil ihrer Einkünfte abschöpfen möchte: „Wir können nicht alles umsonst anbieten, zahlen müssen diejenigen, die die Netze stark beanspruchen,“ so Obermann. Wer einen Dienst anbietet, der die Bandbreite besonders beansprucht, soll auch dafür bezahlen. Der eigentliche Knackpunkt aber dürfte sein, dass man bei der Telekom darauf hofft, ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Über App Stores und Werbedienste werden von Google, Apple und anderen ordentliche Gewinne eingefahren, von denen die Telekom nichts abbekommt. Ob aber die jeweiligen Partner überhaupt dazu bereit sind, für die Netznutzung bei T-Mobile auch noch zu bezahlen, darf bezweifelt werden – schließlich sind nicht nur die Big Player auf die Telekom angewiesen, sondern auch die Telekom auf Google und Konsorten: Ohne datenintensive Anwendungen besteht für den Kunden keine Notwendigkeit darin, teure Verträge abzuschließen. Außerdem hätten Obermanns Pläne auch Folgen für die Netzneutralität: Firmen, die sich die zusätzlichen Abgaben an die Telekom nicht leisten können, werden benachteiligt.


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