Silent Hunter im Test
Alexander Trust, den 17. März 2010Ubisoft hat vor kurzem eine U-Boot-Simulation „Silent Hunter“ in den App Store gebracht. Damit hat man neben den Lizenztiteln von Gameloft nun viele eigene Marken in Versionen für iPhone und iPod touch veröffentlicht. Wie gut schlägt sich Silent Hunter auf Apples Handheld?
Ubisoft versucht es auch immer wieder selbst mit Umsetzungen von Spielen für iPhone und iPod touch. Dass man damit bislang oft hinter den Lizenztiteln von Gameloft zurückblieb, die man im Auftrag von Ubisoft entwickelte, scheint dem Unterfangen zumindest noch keinen Abbruch zu tun. Silent Hunter basiert auf einer Serie, die Ubisoft selbst erst seit dem 2ten Teil veröffentlichte. Das Szenario ist im 2. Weltkrieg angesiedelt und als junger Kommandant müssen wir insgesamt 12 Missionen im Nordwesten Europas absolvieren.
Unter Beschuss
Eine Einführung in die Steuerung suchen wir vergebens. Damit zeigt Ubisoft, dass man mit dem Titel offenbar keine Gelegenheitsspieler ansprechen möchte, obgleich das missionsbasierte Leveldesign prinzipiell auch Partien zwischendurch erlauben würde. Wir manövrieren das U-Boot zunächst auf einer Umgebungskarte, die wir selbst auch mit dem Tippen und Ziehen bewegen können, indem wir auf dem Bildschirm einen Punkt markieren, ein zweites Tippen auf diese Stelle, und wir setzen uns in Bewegung. Wenn auf dem Weg dorthin feindliche Schiffe aufkreuzen, werden diese erst dann sichtbar.
Die Kampfsituation beginnt, das Spiel lädt nach und wir finden uns zunächst über Wasser, können dann aber abtauchen, Tempo aufnehmen oder verringern und unser U-Boot mittels Bewegungssensor steuern. Das klappt prinzipiell ziemlich ordentlich, doch die Buttons sind etwas umständlich angebracht und mit den restlichen Anzeigen auf dem Bildschirm bleibt die Übersicht manchmal auf der Strecke.
Sind wir nah genug an einem Gegner dran, können wir ihn häufig mit Torpedos beschießen, manchmal kommt die Flak zum Einsatz, die wir mittels eines virtuellen Joysticks auf der linken Seite steuern. Rechter Hand findet sich der Feuerknopf. Später dann müssen wir mit einer aufgerüsteten Flak auch Flugzeuge abwehren.
[mn-youtube id="XI4Rhx4dsEc"]Pimp my Submarine
Wollen wir unser U-Boot aufrüsten, fahren wir einen befreundeten Hafen an. Dort haben wir drei U-Boot-Typen, sowie drei Flak-Systeme und 3 unterschiedliche Torpedo-Typen im Angebot, die wir jeweils nur dann aufrüsten können, wenn wir genügend Erfahrungspunkte im Spiel gesammelt haben.
Schönheitsfehler
Grundsätzlich macht Silent Hunter eine ordentliche Figur, allerdings gibt es neben der fehlenden Übersicht noch andere Punkte, die es zu kritisieren gibt. Zu Beginn geben wir einen Spitznamen ein, der auf 6 Zeichen begrenzt ist – schade. Problematischer ist aber, dass die Menübuttons oft nur träge reagieren und wir häufig mehrmals drücken müssen. Unschön auch, dass oft nachgeladen wird und so der Spielfluss gar nicht erst aufkommt. Statische Ladebildschirme mit immer den gleichen Informationen sind nicht dazu geeignet, die Wartezeit zu überbrücken. Das hätte man durchaus schöner lösen können, und mehr Spielinhalte vorladen können.
Fazit
Silent Hunter ist spielerisch ganz nett, doch Ubisoft gelingt es nicht, den Spielfluss ungestört zu lassen. Dazu kommt, dass eine Einführung fehlt, die vielleicht manchem Spieler geholfen hätte. So wird man für derzeit 3,99 Euro ins kalte U-Boot-Wasser in Nord-West-Europa geworfen und erlebt ein Spiel, das insgesamt auch zu wenig Inszenierung bietet. Die Spielgrafik ist okay, aber nicht hochklassig. Die Hintergrundgeschichte wird nur bieder präsentiert. Eine Lite-Variante gibt es aktuell nicht, dafür findet sich aber ein Survival-Modus, der einen solange durch die Gewässer fahren lässt, bis man vom Gegner zerstört wurde.