JooJoo: CrunchPad von Fusion Garage unter neuem Namen vorgestellt

kg, den 8. Dezember 2009
JooJoo
JooJoo, Bild: Fusion Garage

Nachdem Fusion Garage TechCrunch den Laufpass in Sachen CrunchPad gegeben hat, haben sie gestern genauere Details zur Trennung von Techcrunch bekanntgegeben – und den neuen Namen des CrunchPads vorgestellt: Es heißt ab sofort JooJoo.

Das JooJoo soll in rund zwei Monaten zum Preis von $499 auf den Markt kommen – rund $200 mehr als das CrunchPad hätte kosten sollen. Fusion Garage-Chef Chandra Rathakrishnan erklärt den höheren Preis durch die Produktionskosten: Für $300 könne „kein brauchbares Produkt ausgeliefert werden“. Als Referenzgrößen gab er Geräte wie den Kindle und das iPhone an, die trotz kleinerem Bildschirm in diesen Preisregionen liegen.

Wie bereits bekannt wird das JooJoo ein 12,1″ großes, berührungsempfindliches Display besitzen sowie eine begrenzte Menge an lokalem Speicher für Daten, die für Betriebssystem sowie Web-Caches benötigt werden – alles andere soll direkt über das Netz gezogen werden, sobald es benötigt wird. Es verfügt über ein Wifi-Modul, ein UMTS-Modul für den Unterwegs-Betrieb ist nicht enthalten. Mit einer Akkuladung soll es fünf Stunden lang betriebsbereit sein und nur knapp über einem Kilo wiegen. Das Betriebssystem basiert auf Linux und wurde von Fusion Garage selbst entwickelt.

Dennoch bleibt eine Frage offen: Wie sieht die ganze Sache rechtlich aus? In der letzten Woche hatte Michael Arrington von Fusion Garage sozusagen die Kündigung ins Haus gekriegt, sie wurde vom Projekt CrunchPad ausgeschlossen. Bei TechCrunch hatte er sich dazu geäußert, dass ein Vertrieb des CrunchPads ohne vorherige Zustimmung von TechCrunch nicht möglich sei – aus dem einfachen Grunde, das dies bestimmte Verträge vorschreiben.

Laur Rathakrishnan sollen die Ansprüche seitens TechCrunch aus dem Grunde obsolet sein, da sie sich nicht an bestimmte Abkommen gehalten haben: Das Ziel war, dass Arrington sich um die Finanzierung und die PR für das Gerät kümmert, damit sich Fusion Garage auf das Wesentliche konzentrieren kann. Fernziel: Eine TechCrunch-Tochterfirma namens CrunchPad sollte Fusion Garage kaufen. Letztendlich konnte TechCrunch aber nie Geld beisteuern und so mussten sich die Entwickler selbst um die Finanzierung kümmern, um es überhaupt zur Marktreife zu bekommen.

Angeblich soll es zu keinem Zeitpunkt Vereinbarungen gegeben haben, die Arringtons geistiges Eigentum am Projekt schriftlich festhalten. Ob dies so stimmt, werden vermutlich nur die beteiligten selbst sagen können, Arrington selbst hielt letzte Woche daran fest, dass es Verträge gegeben habe. Wenn es aber stimmt, dass TechCrunch sich nicht an die Finanzierungs-Vereinbarungen gehalten hat, dann liegt die Schuld zumindest zu einem Teil auch bei Arrington und seinem Team.

Offen ist derzeit außerdem, wie viel Erfolg man dem Gesamtprojekt, egal ob es nun CrunchPad oder JooJoo heißt, zusprechen kann. Der Markt für Tablets ist ein unsicheres Terrain, und außerhalb der Web 2.0-Szene dürfte bisher niemand großes Interesse an dem Pad zeigen. Außerdem ist die Einstiegshürde für den aktuellen Markt hoch: Wer einen mobilen Rechner möchte, greift derzeit vorzugsweise zu Netbooks, die schon für rund 250€ zu haben sind.

Für einen Erfolg braucht ein solches Tablet Alleinstellungsmerkmale wie die Kompatibilität zu Applikationen oder Media-Anwendungen – wie sie für das Apple-Tablet bereits gemunkelt werden. Bisher ist aber noch nicht bekannt, ob und in welchem Ausmaß dies auf dem ehemaligen CrunchPad möglich sein wird – Arrington hatte die Vision, ein Tablet für den Webgebrauch zu bauen. Da als Systembasis ein Linux im JooJoo steckt, wäre es aber denkbar, dass sich Linux-Anwendungen portieren lassen, sofern dies mit dem begrenzten lokalen Speicher vereinbar ist. Interessant wäre auch die Frage, ob sich auf dem JooJoo z. B. das Chrome OS oder gar ein installieren ließe – dies würde die Möglichkeiten für den Nutzer noch erweitern.

[via MacNN]


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