Jobs zum grünen Mac: Umweltfreundliche Rechner bauen statt ankündigen
rj, den 28. September 2009Man neige dazu, Innovationen zu entwickeln und umzusetzen, statt sie ausführlich anzukündigen: die Quintessenz aus Steve Jobs‘ Statement zum Ressourcen schonenden Unternehmen Apple vereinigt Eigenlob und Bescheidenheit. Die Apple-Produkte vereinigen weiter Innovation und Ökologie, so Jobs – nur habe man bis vor kurzem versäumt, auf die eigenen Errungenschaften hinzuweisen.
Das sei auch der Grund gewesen, warum Apple ins Visier von Greenpeace geraten sei, die 2007 eine Kampagne gegen Apple starteten. Jobs sah schon damals Apple als ökologischen Vorreiter der Branche. Man habe nur den Fehler begangen, das nicht offensiv zu kommunizieren – inzwischen werden ökologische Aspekte der Apple-Produkte umfassend dargestellt.
In den vergangenen zwei Jahren nahm Apple in den Greenpeace-Umweltrankings mittlere Plätze ein, mit leicht steigender Tendenz. Eine einjährige Studie habe nun neue Möglichkeiten zur weiteren Verringerung des ökologischen Fußabdrucks Apples ergeben – „harte Arbeit“ werde das jedoch, so Entwickler Tim Cook.
In Sachen Energieeffizienz will man nun die eigene Vorreiterrolle zum einen ausbauen und zum anderen – in bester Apple-Manier – die Maßstäbe gleich neu setzen. Jobs hat hier ein gutes Argument in der Hand: hohes Augenmerk werde insbesondere auf die Energieeffizienz in der Produktion von Hardwareherstellern gelegt, die relevante Größe sei jedoch der ökologische Fußabdruck der gesamten Produktpalette. Weitaus größere positive Wirkung könne man daher mit energieeffizienten Produkten herstellen. Im Fall von Apple werden 3% der Emissionen bei Apple selbst erzeugt, 53% jedoch im Betrieb aller von Apple produzierten Geräte.
Hier sei man der Konkurrenz weit voraus. Angesichts der Leistungssteigerung der Geräte beeindrucken die Reduktionen der Treibhausemissionen im Rechnerbetrieb hier durchaus. Anerkennen muss man auch, dass Apple bei dieser Schwerpunktsetzung nicht unbedingt direkt profitiert – im eigenen Unternehmen eingesparte Energiekosten sind ein geldwerter Vorteil, die gesunkenen Energiekosten der Konsumenten tauchen in den Apple-Bilanzen hingegen nicht auf.
Wenig verklausuliert fällt in der Businessweek nebenbei noch der Vorwurf an die Umweltschützer: Apple entwickle eben die Lösungen, die andere gerne auf Panels und Konferenzen zum Thema voraussagen. Auf solchen Veranstaltung zeige Apple keine bis wenig Präsenz, so sei es kein Wunder, dass die Rankings Apples schlecht seien. Wobei man beachten sollte, dass Rankings dieser Art bisher eher selten die Messgröße „Teilnahme an Umweltkonferenzen“ beinhaltet haben.