Google Voice: Apple lehnte App ab
kg, den 20. September 2009Apple hat bezüglich Google Voice gelogen: So offen sich man in Cupertino um Antworten in Sachen App-Ablehnungen geäußert hat, so unwahr war ein Großteil der Aussagen. Ende August mussten sich Apple, Google und AT&T zum Verschwinden der Google Voice-Apps im App Store gegenüber der Federal Communications Commission (FCC) äußern. Einige Passagen in Googles Schreiben wurden für die Öffentlichkeit geschwärzt – wie sich jetzt, nach Offenlegung der Passagen, zeigt, waren es entscheidende Passagen.
Apple hatte seine Antworten an die FCC offen auf der Seite gepostet, die geänderte Faktenlage zeigt, dass sie gelogen haben: Apple beharrte auf dem Standpunkt, dass Google Voice nie abgelehnt wurde, sondern sich noch in der Überprüfung befindet. Unter den geschwärzten Passagen in Googles Schreiben (PDF) waren unter anderem auch vertrauliche Informationen aus Telefonaten, E-Mails und persönlichen Treffen, die belegen, dass Apple Google sehr wohl eine Abfuhr erteilt hat.
Grund für die Ablehnung war offenbar, dass die App eine Hauptfunktion des iPhones kopiert: Es lassen sich damit Telefonnummern anwählen. Dies war auch in Apples Erklärungsschreiben zu lesen. Außerdem wurde eine App für Google Latitude bereits im April abgelehnt, da dies die Kartenfunktion des iPhone kopiert – obwohl Apple auf Googles Kartenmaterial basiert, wurde die Kartenapp an sich von Apple gebaut. Eine interessante Wendung gibt das Dokument auch der Frage nach VoIP-Apps: Zwischen Apple und AT&T gibt es offenbar ein Abkommen, nach dem Apple dazu verpflichtet ist, VoIP-Apps, die über das Mobilnetz laufen, nicht zuzulassen.
Apple hat mittlerweile seinerseits erneut reagiert und besteht auf seiner Aussage vom August: Apple habe die Google-Voice-App noch nicht abgelehnt, sie befinde sich noch in der Zulassung.
Verschiedene Organisationen und Einzelpersonen stellten bezüglich Googles Erklärung offenbar Anträge im Rahmen des „Freedom of Information Act„, nach dem die allgemeine Öffentlichkeit Einsicht auch in vertrauliche Dokumente erhalten kann. Diesen Anträgen hätte nicht nachgekommen werden müssen, Google hat sich dennoch dazu entschieden, die vertraulichen Daten öffentlich zu machen.