Apple-Aktionäre müssen sich ohne Steve Jobs versammeln
rj, den 23. Februar 2009Das Aktionärstreffen der Apple-Anleger übermorgen muss ohne Steve Jobs auskommen. Angesichts der Fragen, die von den Anteilseigner nach der endlosen Debatte um Jobs‘ Gesundheitszustand zu erwarten sind, nicht das falscheste: Der Apple-CEO nimmt erholungsbedingt eine Auszeit von seinen Geschäftstätigkeiten, und erholsam wäre das Treffen für ihn vermutlich nicht geworden. Hervorragende Zahlen vom letzten Geschäftsquartal dürfte das Fehlen Jobs‘ für die Aktionäre jedoch erträglich machen.
Denn letztendlich gehts ums Geschäft, und das lief für Apple hervorragend – auch gegen den Trend. Das wird die Anlegergemeinde nicht davon abhalten, erneut nach klaren Worten in Bezug auf Jobs‘ Gesundheitszustand zu stellen. Dass der Apple-CEO persönlich nicht anwesend ist, dürfte diesem jedoch nur guttun – wenn man sich schon eine Erholungspause von den Leitungsfunktionen gönnt, sollte man diese auch ausnutzen.
Die Stimmen zur anstehenden Anlegerversammlung lassen auch darauf schließen, dass viel gefragt werden wird. Die „wertvollste Ressource“ Apples sei Jobs, so ein Analyst, der damit das detaillierte Auskunftsersuchen der Anleger rechtfertigt. Auf Anlegerseite fiel das Statement, das Unternehmen sei verantwortlich dafür, die Anteilseigner darüber zu informieren, dass die Leitung Apples gut aufgestellt sei, auch wenn Jobs aus welchen Gründen auch immer das Unternehmen verließe. Die bisherige Informationspolitik des Unternehmens sei selbst beim besten Willen nur „armselig“ zu nennen.
Neben den Berichten und zu erwarteten Fragen steht auch die Wiederwahl des Direktoriums an: auch Jobs Position im Direktorium Apples wird am Mittwoch mit der Aktionärswahl wieder bestätigt werden müssen. Vor dieser Wahl werden sie sich überzeugen wollen, ob der Posten von Jobs auch wahrgenommen werden kann und wird.
So werden also am Mittwoch die Aktionäre wieder fragen, und immerhin wird nicht Jobs selbst antworten müssen. Im Sinne seines Gesundheitszustands wird diese Lösung sicher sein. Und somit eigentlich auch im Sinne der Anteilseigner, die den gesunden Steve vermutlich jederzeit einem kranken vorziehen. Ob man am Mittwoch von dieser gemeinsamen Interessenslage etwas bemerkt? Diese Frage wird aller Voraussicht nach nur vor Ort beantwortet werden, denn von den Aktionärstreffen gab es bislang weder Videoaufnahmen noch schriftliche Protokolle, die in irgend einer Form veröffentlicht wurden.