Test: SimCity für iPhone

Alexander Trust, den 19. Dezember 2008
SimCity für iPhone
SimCity für iPhone, Screenshot

Mit SimCity dürften viele die eine oder andere Nacht vor dem Computer verbracht haben. Und so verwundert es nicht, dass Electronic Arts den Spieleklassiker nun auch auf iPhone und iPod touch bringt. Wir haben unsere ersten Städte gebaut und sagen euch, ob das Spiel mehr kann, als nur Kindheitserinnerungen wecken.

Umfang

Die iPhone-Version ist eine ziemlich exakte Portierung von SimCity 3000. Alle bekannten Funktionen sind vorhanden: So lässt sich z. B. vor dem Start einer neuen Stadt das Gelände anpassen. Anschließend beginnt man wie gewohnt damit, Baugebiete auszuweisen, für Straßen und Strom zu sorgen und auf die ersten Einwohner zu warten.

Wer ungern wartet, nutzt den Geschwindigkeits-Regler und lässt die Jahre so schneller vorbeiziehen. Gebäude wie Atomkraftwerke, Recylingcenter oder Wasseraufbereitungsanlagen sind wirklichkeitsgetreu erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfügbar.

Mit dem Wachstum der eigenen Stadt kommen meist auch die Probleme: Die Vesorgung mit Wasser, Strom, Frischluft und Müllentsorgung will gewährleistet sein, die Bürger verlangen nach Vergnügungsparks und niedrigeren Steuern. All das ist auch auf dem iPhone wunderbar umgesetzt.

Leider kommt die iPhone-Version gänzlich ohne Szenarios oder Nachbauten realer Städte. Lediglich zwei eher langweilige „Start-Städte“ stehen zur Auswahl, wenn man nicht bei Null beginnen möchte.

Nett dagegen: Schüttelt man sein iPhone, erscheint eine Eingabe-Maske für Cheat-Codes. Einige der bekannten Codes für SimCity 3000 funktionieren tatsächlich. So sorgt „i am weak“ für kostenlose Gebäude.

Steuerung und Gameplay

Die Steuerung des detailreichen Strategieklassikers auf dem iPhone nicht zum Geduldsspiel werden zu lassen, war wohl die größte Herausforderung für die Entwickler. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn es zumindest etwas gewöhnungsbedürftig ist. Das relativ kleine Display des iPhones macht leider häufiges Zoomen nötig. Das funktioniert dankenswerterweise durch die gewohnte „Pinch“-Geste.

Anstrengend wird dagegen auf Dauer das Platzieren von Gebäuden und Baugebieten per Multi-Touch. Hier gehört schon sehr viel Fingerspitzengefühl dazu, das gewünschte Planquadrat zu treffen. Das hat wohl auch EA bemerkt und deshalb ein Steuerkreuz zum Nachjustieren der Position integriert.

Nerviger sind die teils recht langen Ladezeiten. So schaut man regelmäßig rund 15 Sekunden auf einen weißen Bildschirm, bevor die zuvor gespeicherte Stadt aufgerufen und geladen wurde. Auch die Menüs reagieren hier und da etwas träge.

Sonstiges

Leider ist SimCity ein echter Stromfresser – das liegt wahrscheinlich gar nicht so sehr am Spiel selbst, sondern eher daran, dass man es meist deutlich länger spielt als andere iPhone-Spiele. Da die Akku-Anzeige während des Spielens nicht sichtbar ist, sollte man sich dessen bewusst sein.

Eigentlich kann man nach dem Beenden des Spiels jeweils wieder dort einsteigen, wo man aufgehört hatte. Genau dies klappte in unserem Test aber mehr schlecht als recht. Es empfiehlt sich also, zwischendurch auch manuell zu speichern. Auch 2-3 Abstürze mussten wir verzeichnen. Es bleibt zu hoffen, dass EA da nachbessert.

Fazit

SimCity für das iPhone ist ein gelungener Titel und seinen Preis von 7,99 Euro definitiv wert. Etwas getrübt wird das Bild leider durch teils lange Ladezeiten und etwas träge Menüs. Die Steuerung ist zumindest gewöhnungsbedürftig. Alles in allem aber ein willkommener Zeitvertreib für lange Bahnfahrten!


Ähnliche Nachrichten

Testergebnis

URS: 6,5 von 10
6,5

Positives

  • gelungener Zeitvertreib

Negatives

  • träge Menüs
  • lange Ladezeiten

Zugehörige Plattformen