Apple: Vom Leiden an stagnierenden Verkaufszahlen

rj, den 16. Dezember 2008
MacBook aus Aluminium (10/2008)
MacBook aus Aluminium (10/2008), Bild: Apple

Der Markt ist momentan leicht nervös, das Warten auf die Krisenanzeichen mag dabei gelegentlich ein wenig penetrant werden. Ein Rückgang der Mac-Verkaufszahlen in den USA um 1% im November wird so schnell zum Krisenanzeichen, das auf grässliche Zeiten in den ersten Quartalen 2009 schließen lässt, gar zum Indikator für eine verfehlte Produktpolitik.

An sich ist die Lage recht entspannt: die Desktop-Modelle Apples verkauften sich deutlich schlechter, verglichen mit dem Vorjahr. Die Laptops gingen deutlich besser, heraus kommt ungefähre Stagnation im Computermarkt. In ökonomisch unsicheren Zeiten mag man daraus eine Krisenmeldung bauen können, für die man aber immerhin iPhone, App Store und iTunes unter den Tisch fallen lassen muss.

Das Wall Street Journal konstatiert bessere Wachstumsraten im Windows-Markt, insbesondere durch den neuen Lowcost-Sektor Netbooks. Angemerkt wird dort jedoch, dass Apple mit seinen Produkten in Gewinnmargen arbeitet, von denen andere Unternehmen gelegentlich träumen.

Daraus eine Prophezeiung für den anstehenden Niedergang zu machen und eklatante Mängel in der Produktstrategie Apples abzuleiten, ist selbst für den als bissig bekannten Inquirer ein wenig drastisch. Dort fragt man sich weiter, warum die US-Presse von der Marktentwicklung so überrascht sei (wobei nicht nur die Presse überrascht war, auch die Aktie gab um 3,6% nach).

Diese Frage ist immerhin berechtigt. Denn dass kurz vor der weltgrößten Mac-Messe abgewartet wird, was in Cupertino aus dem Hut gezaubert wird, braucht an sich niemanden verwundern. Denn das eine oder andere ist im Busch. Und was auch immer dann nach der MWSF auf den Markt kommt – um auch an dieser Stelle einmal gewagte Prophezeiungen in die Runde zu werfen – wahrscheinlich wird’s vom einen oder anderen Kunden gekauft.


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