Apple und die lasche E-Mail-Politik
kg, den 24. November 2008In den Prozessunterlagen zum Fall Apple vs. Psystar ist ein Dokument aufgetaucht, in dem es um die offenbar eher laschen E-Mail-Bestimmungen bei Apple geht.
Demnach sind Apple-Mitarbeiter für gewöhnlich selbst dafür verantwortlich, die eigenen E-Mail-Archive zu verwalten und zu sichern. Rein rechtlich sind Firmen aber dazu verpflichtet, E-Mail-Korrespondenzen auch nach Jahren noch nachzuweisen, da diese als offizielle Firmendokumente gelten.
Genau dieses Vorgehen könnte Apple aber teuer zu stehen kommen: Die US-Bank Morgan Stanley beispielsweise musste im letzten Jahr rund 15 Millionen Dollar Strafe dafür zahlen, bestimmte E-Mails nicht nachweisen zu können. Zwar lag es in dem Fall nicht daran, dass die Sicherungsbestimmungen nicht eingehalten wurden, sondern dass seitens der Bank bestimmte Mails als „nicht mehr auffindbar“ bezeichnet wurden. Dennoch zeigt es, dass ein Verstoß gegen die Nachweispflicht nicht immer günstig ist.
In Apples Fall könnte die eher lasche Sicherungspolitik zur Folge haben, dass wichtige E-Mails im laufenden Rechtsstreit nicht mehr nach nachvollziehbar sind und das Unternehmen im Zweifelsfall einige Millionen Dollar kosten könnte- was bei den aktuellen Umsatzzahlen sicher nicht groß ins Gewicht fällt.