iPhone ohne Vertrag und Simlock aus Belgien: Einkauf im EU-Ausland, Teil 2

rj, den 17. November 2008
iPhone 3G
iPhone 3G, Bild: Apple

Mit 250 iPhones fing es im kleinen Benelux-Staat an, inzwischen ist Mobistar in Belgien zu einer weiteren Alternative der iPhone-Shopper geworden, die ohne Vertrag bei T-Mobile mit Apples Smartphone telefonieren wollen. Das Nadelöhr ist der Händler vor Ort.

In Belgien wird ebenfalls das iPhone ohne Vertrag Sim- und Netlockfrei betrieben und ist so mit den SIM-Karten beliebiger Anbieter aus dem In- und Ausland nutzbar. Anders als in Tschechien ist die Vertriebslage in Belgien viel übersichtlicher: mit Mobistar vertreibt nur ein Netzbetreiber das iPhone 3G in Belgien.

Die bei Mobistar erhältlichen vertragsfreien iPhones sind in Deutschland freischaltbar, mit EUR 525 (8GB) bzw. EUR 615 (16GB) sind die Smartphones merklich teurer als in Tschechien. Wenn Zeit- und Anfahrtsaufwand eine Rolle spielen, könnte Belgien trotzdem die Reise wert sein, lebt man in Grenznähe.

Vor dem Einkauf

Ehe man nach Belgien reist, sollte man nachsehen, ob Mobistar aktuell iPhones auf Lager hat. „In voorraad“ ist die Übersetzung für das grüne Licht für den iPhone-Einkauf in Belgien, währenddessen ein „uidverkocht“ bzw. „Voorraad uitgeput“ einen Weg umsonst bedeuten wird (aktuell ist beispielsweise das 16GB-iPhone in Schwarz ausverkauft). Einzelne Filialen kann man telefonisch kontaktieren, Telefonnummern, Öffnungszeiten und Adresse plus Google Map finden sich auf der Webseite.

Im deutschen Sprachraum Belgiens gibt es keine Mobistar-Shops, nah an der deutschen Grenze bzw. dem deutschsprachigen Teil Belgiens ist immerhin Malmedy, das auf seiner Homepage deutsche Touristen gezielt anspricht. Der Wochenendausflug bietet sich an: in der Regel haben die Mobistar Center samstags geöffnet, meist bis 18.00 Uhr, oft noch eine Stunde länger. Mobistar gibt pro Kunde maximal ein iPhone ab, Ausweispapiere sollte man dafür bei sich tragen. Noch besser ist natürlich ein Bekannter aus dem Inland, über den man das Handy kaufen kann, in diesem Fall kann man sogar online kaufen (lassen).

iPhone freischalten

Hat man erfolgreich geshoppt, geht’s zur Freischaltung. Zu beachten ist, dass zur Freischaltung ein im Hintergrund laufendes iTunes, eingestellt auf Belgien/belgisch hilfreich ist zuzüglich einer (temporären) Umstellung der Mac-OS-X-Ländereinstellung auf Belgien. Diese Maßnahmen sollten bei Freischaltungsproblemen bereits ausreichen, das Anlegen eines belgischen Accounts ist nicht notwendig, die Ländereinstellung muss nicht beibehalten werden. Nach Freischaltung funktioniert das Apple-Handy mit beliebigen SIM-Karten und zusammen mit dem deutschem iTunes/App Store. Firmware-Updates sind problemlos einspielbar.

Für Belgien spricht die Eurozone – Wechselgebühren entfallen. Unsicher ist die Verkaufssituation: Mobistar hat natürlich ein Interesse an lukrativen Vertragskunden im eigenen Land, und wenn diese bei knappen Lagerbeständen bevorzugt bedient werden, ist das nur folgerichtig. Dass die Engpässe in Belgien kein Anfangsphänomen zum Verkaufsbeginn waren, zeigt der aktuelle Lagerbestand der schwarzen 16GB-Modelle.

Der Vergleich zum Macnotes-Werbe-Partner 3Gstore: die ab Werk ungelockten Apple-Handys sind dort mit 699 bzw. 799 Euro teurer. Preislich liegt Belgien also vorn. Die Nachteile des belgischen iPhones: Apples Garantiebeschränkung auf das Einkaufsland. Der Käufer ist auf Kulanz oder seinen belgischen Händler angewiesen. Die Sprachbarriere in Belgien könnte ebenfalls spätestens dann ein Hindernis werden. Sowohl im Garantiefall, als auch beim Einkauf in einem widerspenstigen Mobistar-Shop, der neben Lieferengpässen höhere Margen mit inländischen Vertragskunden verzeichnet, wird man mit Kenntnissen in Französisch oder Niederländisch klar im Vorteil sein.


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