Kolumne: Entenfütterung

ac, den 4. Oktober 2008
Steve Jobs
Steve Jobs, Bild: Ben Stanfield, CC BY-SA 2.0

Man schaue sich nur die Finanzkrise in den USA an. Die zuerst ganz entspannten Finanzbosse spielten um Milliardenbeträge, bis sie dann merkten, dass ihre Karten nichts mehr als heiße Luft waren. Anstatt zu passen, machten sie ein Pokerface und gaben noch mehr Gas, bis der Karren mit hoher Geschwindigkeit vor die Wand fuhr. Crash! Die Dinge nahmen Ihren Lauf und die Analysten verhalten sich seitdem wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner im Stall.

Da stößt einem die Falschnachricht von Steve Jobs Herzinfarkt noch zusätzlich bitter auf. Das kann kaum ein Zufall sein, dass Steves Gesundheitszustand bereits zum zweiten Mal mit einer Ente in der Presse zum Thema wird. Die gestrige war wahrscheinlich eine der teuersten Enten in der Geschichte der Börse. Der Aktienkurs Apples gab wenige Minuten nach der Nachricht stark nach, was einer Wertminderung von knapp 9 Milliarden US-Dollar entsprach. Es stimmt zwar, dass Steve in letzter Zeit sehr dürr aussieht, aber Mahatma Gandhi war auch kein Hüne und ist 79 Jahre alt geworden. Das Jahr 2008 wird mit größter Wahrscheinlichkeit in die Annalen als die „Achterbahn der Kleinanleger“ eingehen. Wer hätte das noch vor einem Jahr gedacht?

Apples Popularität steigt

Kommen wir zu einem erfreulicheren Thema. Die Popularität von Apple steigt und wird es weiter tun. Die mit Spannung erwarteten und noch nicht veröffentlichten Neuerungen lassen bisher auf sich warten. Lange kann es aber nicht mehr dauern, denn dass Weihnachtsgeschäft steht kurz vor der Tür. Was es auch immer sein wird, es werden bestimmt keine iPods oder iPhones sein. Ich weiß, dafür muss man kein Hellseher sein – aber eines ist klar, die Letzteren sind ein wichtiges Erfolgsduo und weltweite Botschafter der Marke Apple. Egal wo man auf dem Planeten ist, man sieht Menschen mit weißen Kopfhörern. Die Worte iPod und iPhone haben den gleichen Wert wie Coca Cola oder der Walkman in den 80er Jahren. Der Halo-Effekt ist tatsächlich eingetreten und viele vom iPod begeisterte Menschen haben sich auch einen neuen Mac angeschafft. Das belegen auch die Käuferzahlen aus den Apple Stores. Der erste deutsche Apple Store in München lässt noch etwas auf sich warten.

Kommt das ominöse Apple-Tablet? Der Asteroid? Oder neue Apple Displays? Man weiß es nicht.. Aber es wird garantiert etwas Neues kommen. Snow Leopard könnte beispielsweise die Grundlage für die neuen Produkte sein. Abwarten, Tee trinken und positiv in die Zukunft schauen und sich dabei nicht die Laune durch die dunklen Wolken am Himmel verderben lassen. So oder so ähnlich könnte das Motto für die kommenden Wochen lauten. Denn bekanntlich kommt nach jedem Unwetter der Sonnenschein und wenn man der Bildzeitung Glauben schenken darf, werden wir spätestens im nächsten Sommer von einem Kometen bedroht! Also was soll das Ganze? – „Carpe Diem“.


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