Kurzvorstellung: Macnification

ml, den 4. Juni 2008
Macnification
Macnification, Screenshot

Im Wissenschaftsbereich hat der Mac einen festen Platz. Es finden sich aber auch immer mehr Spezialprogramme auf dem Mac, um die Arbeit von Wissenschaftlern weiter zu erleichtern. Macnification von der belgischen Firma Orbicule BVBA wendet sich an Anwender, die eine große Anzahl an Mikroskopaufnahmen verwalten müssen. Wir stellen Euch die Software kurz vor.

Dabei versteht es neben JEOL tiff- und Zeiss lsm-Dateien auch weitere Dateiformate. Macnification bietet eine umfassende Unterstützung für Metadaten und erlaubt die Organisation der Bilder in einem übersichtlichen und ansprechenden Benutzerinterface.

Bild-Manager

Die Benutzeroberfläche von Macnification orientiert sich an iPhoto. In der linken Spalte befindet sich die Bibliothek mit allen Bildern. Um die Daten zu sortieren, lassen sich smarte Ordner, sogenannte Lichttische und Stacks anlegen. Smarte Ordner greifen auf die Metadaten der Bilder zurück. Mehrere davon lassen sich zu Projekten zusammenfassen.

Der virtuelle Lichttisch eignet sich gut zum Vergleichen von Bildern. Diese lassen sich frei positionieren und anordnen. Dabei lassen sich alle auf die gleiche Vergrößerungsstufe einstellen. Das Zusammensetzen von Bildern aus Einzelbildern wird dadurch erleichtert, dass beim Verschieben das Bild halb transparent wird und sich so besser zur Deckung bringen lässt.

Metadaten

Metadaten spielen bei der Organisation von großen Bildbeständen eine entscheidende Rolle. Allerdings hat jeder Wissenschaftler auch unterschiedliche Anforderungen an die Art der Metadaten, die auch von Experiment zu Experiment unterschiedlich sein können. Deshalb lassen sich in Macnification Metadaten beliebig anordnen und gruppieren. Nicht benötigte Felder können bei der Anzeige weggelassen werden, zudem lassen sich auch benutzerdefinierte Felder anlegen.

Analyse

Da ein Wissenschaftler seine Bilder nicht nur verwalten, sondern auch analysieren muss, bietet Macnification zahlreiche Werkzeuge zum Vermessen, Kalibrieren und Editieren an. Bevorzugt erledigt man diese Aufgabe im Vollbildmodus, der nach einem Doppelklick auf ein Bild aktiviert wird.

Bevor man mit der Vermessung eines Bildes beginnen kann, muss es kalibriert werden. Dazu markiert man im Bild ein Objekt von bekannter Größe und definiert dessen Länge. Anschließend kann man mit Hilfe von Linien, Rechtecken, Polygonen, Kreisen und Freihand-Linien das gesamte Bild vermessen. Sämtliche Messungen werden in der ROI-Liste gesammelt und lassen sich später nach Excel oder Numbers exportieren.

Neben der Vermessung lassen sich im Vollbildmodus dann auch einfache Bildkorrekturen wie z. B. an der Belichtung vornehmen. Um zukünftig schneller eine Vorstellung von der Größe von Objekten zu bekommen, lässt sich dem Bild ein Maßstab hinzufügen, der sich in Größe, Farbe und Aussehen vom Benutzer definieren lässt.

Leopard-only

Macnification setzt auf neueste Leopard-Technologien wie z. B. Core Image, Quick Look und Objective-C 2.0. Damit bleiben Anwender älterer Systeme außen vor. Diese Exklusivität hat allerdings auch den Vorteil, dass Macnification durch den Einsatz von NSOperation perfekt auf Multi-Core-Systemen skaliert. Durch die Verwendung weiterer Apple-Frameworks u. a. Image Kit kann Macnification in weiten Teilen auf Hardwarebeschleunigung zugreifen. Das macht das Programm zu einem echten Sprinter.

Fazit

Macnification macht schon in Version 1 einen guten Eindruck. Die Oberfläche fügt sich perfekt auf dem Mac ein und die Bedienung ist in weiten Teilen intuitiv. Die unterschiedlichen Organisationsformen mit Ordnern, Stacks usw. ermöglichen dem Anwender die Form zu wählen, die ihm am besten gefällt. Mit seinen Werkzeugen unterstützt es die Analyse von mikroskopischen Aufnahmen.

Macnification ist ab 199 Euro (Academic License) über den Online-Store von Orbicule zu haben. Wer das Programm erstmal testen möchte, hat dafür 30 Tage Zeit. Parallel dazu kann man sich mit zahlreichen Screencasts mit der Benutzung von Macnification vertraut machen.


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