„Open Mac“: Der Phantom-Klon
Redaktion Macnotes, den 16. April 2008Hinterher ist man immer schlauer. Doch wir hatten unsere Gründe, warum wir uns der allgemeinen Aufregung um den angeblichen Billig-Mac der Firma Psystar aus Miami nicht angeschlossen haben. Nicht nur in den Naturwissenschaften gilt: Wer behauptet, einen Klon geschaffen zu haben, sollte ein Mindestmaß an Seriosität an den Tag legen, wenn er ernst genommen werden möchte. Doch genau daran mangelt es dem Auftritt von Psystar – und zwar von Anfang an.
Inzwischen recherchierten The Guardian und Gizmodo weitere Fakten, die unseren ersten Eindruck untermauern.
- Erstens ist der Handelskammer in Miami keine Firma namens Psystar bekannt.
- Zweitens wird die Web-Adresse „psystar.com“ erst seit einigen Tagen genutzt.
- Drittens existieren an der von Psystar angegebenen Firmenadresse(n) nicht einmal Briefkästen mit dem Namen der Firma.
Niemand bezweifelt, dass es technisch möglich ist, Mac OS X mit etwas Aufwand auf so ziemlich jedem PC unterzubringen. Doch dass eine bis dato nicht in Erscheinung getretene Firma ohne real existierende Geschäftsräume im großen Stil Mac-Klone vertreiben kann und wird? Das glauben wir erst, wenn wir ein Exemplar hier stehen haben.
Bis dahin gilt: Don’t believe the hype!