Erster Blick auf Adobe Photoshop Elements 6 (Beta)

ha, den 28. Januar 2008
Adobe Photoshop Elements 6 - CD
Adobe Photoshop Elements 6 – CD

Von den Profis belächelt und von der Zielgruppe nie wirklich geliebt: Photoshop Elements fristete auf dem Mac bisher ein Nischendasein zwischen dem „großen Bruder“ und Apples iPhoto. Nach einigen Jahren Stillstand – Version 4 gab es nicht als Universal Binary, Version 5 erschien nie für den Mac – soll sich das bald ändern: Mit Photoshop Elements 6 kommt Ende März eine generalüberholte Version in den Handel (wir berichteten), die wir uns nun vorab angucken konnte.

Adobe hat uns freundlicherweise bereits eine (nicht-öffentliche) Beta-Version zur Verfügung gestellt. Im Folgenden schildern wir die Neuerungen und unsere ersten Eindrücke.

Photoshop Elements 6 und Bridge CS3

Wie schon der Vorgänger kommt Photoshop Elements 6 nicht allein: Mit in der Box liegt Bridge CS3, Adobes Tool für Bildimport und -verwaltung. Im Vergleich zur Version, die der Creative Suite beiliegt, fehlen lediglich Features wie die Anbindung an Version Cue oder der Zugriff auf Agentur-Fotos – Otto Normal wird sie kaum vermissen. Für die Installation beider Programme werden insgesamt rund 2 Gigabyte freier Festplattenspeicher benötigt. Voraussetzung sind außerdem mindestens 512 MB Arbeitsspeicher (das Doppelte ist gerade im Zusammenspiel mit Bridge dringend zu empfehlen) sowie OS X 10.4.8 oder neuer.

Die neue Oberfläche

Nach dem Start fällt als erstes die neue, dunkle Oberfläche ins Auge. Sie erstreckt sich zwingend über die gesamte Fläche des Bildschirms und ist deshalb zumindest gewöhnungsbedürftig – zumal die hellgraue Schrift nicht unbedingt zur besseren Lesbarkeit beiträgt.

Gute Noten gibt es dagegen für das Bedienkonzept: Die einzelnen Paletten lassen sich per Klick schnell ein- und ausblenden und geben so bei Bedarf ihren Platz frei. Über drei farbig hervorgehobene Reiter wechselt man zwischen den drei Aufgabenbereichen „Bearbeiten“, „Erstellen“ und „Weitergabe“. Zwischen letzteren erscheint die Trennung aber etwas gewollt – dazu passt, dass der Button zum Erstellen einer Web-Galerie sowohl unter „Erstellen“ als auch unter „Weitergabe“ auftaucht.

Photoshop Elements 6 verfügt über drei verschiedene Bearbeitungsmodi, die sich an den Fähigkeiten des Nutzers orientieren: Der Assistenten-Modus führt Schritt für Schritt zum besseren Bild, im Schnell-Modus kommt man mit wenigen Klicks zum Ziel und der Profi-Modus gibt sämtliche Einstellungsmöglichkeiten frei.

Assistiertes Bearbeiten, PhotoMerge und mehr

Im Assistenten-Modus finden sich selbst absolute Photoshop-Neulinge zurecht. Insgesamt 12 Assistenten für typische Aufgaben wie Farbkorrektur, Schärfen oder Freistellen nehmen den Einsteiger an die Hand. Farbstiche entfernt man so z. B. mit einem einzigen Klick und lernt gleichzeitig, wie und warum sie entstehen. Neu sind spezielle Werkzeuge zum Erstellen von Fotomontagen. So lässt sich ganz einfach aus mehreren Einzelbildern das perfekte Gruppenbild montieren.

Verzerrungs-Korrektur, Schnellauswahl, etc.

Für ambitioniertere Nutzer gibt es ebenfalls einige interessante Neuerungen. Dazu gehört die Möglichkeit, per Filter eine eventuell vorhandene Vignette zu entfernen oder eine Kamera-bedingte Verzerrung zu korrigieren. Das neue, halbautomatische Schnellauswahl-Werkzeug erleichtert das Bearbeiten einzelner Bildausschnitte. Schließlich wurde die RAW-Unterstützung verbessert: Mehr Kameramodelle, mehr Parameter (z. B. Dynamik und Klarheit) und einfachere Stapelverarbeitung.

Fazit

Den ersten Eindrücken nach ist Adobe mit Photoshop Elements 6 der Spagat zwischen professioneller Bildbearbeitung und Einsteigersoftware gelungen. Wer mehr Bildbearbeitung will als iPhoto bietet, der ist mit Photoshop Elements bestens bedient.

Das Programm spielt mit rund 100 Euro übrigens in einer ähnlichen Preisklasse wie Pixelmator und andere Bildbearbeiter, die auf Apples Core Image Framework basieren. Im direkten Vergleich kann die Kombination aus Photoshop Elements und Bridge aber deutlich mehr. Schade nur, dass Adobe einen etwas merkwürdigen Umrechnungskurs benutzt: In den USA ist das Programm für 89 US-Dollar zu haben.


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