Kommentar: Das war die Macworld 2008

ha, den 20. Januar 2008
MacWorld 2008 - Schlange am Moscone West
MacWorld 2008 – Schlange am Moscone West

Die Macworld ist vorbei, der Jetlag einigermaßen überwunden und es wird Zeit für ein Fazit: Was haben uns die 5 Tage Ausnahmezustand in San Francisco gebracht? Wo steht die Mac-Plattform, zehn Jahre nach der Rückkehr von Steve Jobs? Und wo wird die Entwicklung in den nächsten Jahren hingehen?

Schon jetzt steht fest: So viele Besucher gab es in 23 Jahren Macworld noch nie. Mit Office 2008 ist das letzte große Programm auf der Intel-Plattform angekommen, und Apple selbst hat mittlerweile so großen Einfluss auf seinen Chip-Lieferanten, dass dieser eigens eine Winzig-Ausgabe des Core 2 Duo Prozessors entwickelt.

Wer hätte das vor fünf Jahren zu Träumen gewagt? Damals war der iPod noch kein Verkaufsschlager, OS X als Plattform noch in den Kinderschuhen und Apple musste mit IBM um jeden Zentimeter Innovation ringen.

Steve Jobs‘ Keynote mag ein wenig das Visionäre gefehlt haben, aber es ließen sich auf der Macworld durchaus Trends festmachen, die den Weg in die Zukunft weisen. Die Macs von Morgen werden kleiner, leichter und wohl noch mehr als das MacBook Air auf bestimmte, eng definierte Zielgruppen zugeschnitten sein. Apple ist heute in der Lage, sein Produktportfolio weit aufzufächern und auch Flops einzelner Produkte wegzustecken.

Dass der Mac langsam aber sicher zum Massen-Produkt wird, lässt sich eben daran ablesen, dass immer mehr Nischen bedient werden. Ob Lehrer, Wissenschaftler, Buchhalter, Autoren, Manager oder Fotografen: Sie alle finden heute Hard- und Softwarelösungen von Drittherstellern, die nicht selten speziell für die Mac-Plattform entwickelt wurden.

Der Zustand der Branche lässt sich übrigens ganz gut an Zahl und Umfang der Ausstellerparties ablesen: Viele der älteren Semester unter den Kollegen fühlten sich schon wieder an die „goldene Zeiten“ Anfang der neunziger Jahre erinnert. Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt, aber die Macworld 2008 hat deutlich gemacht, wie gut es dem Markt mittlerweile geht.

Bleibt zu hoffen, dass Apple die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt. Das vorausgesetzt, darf man sich auf die nächsten Jahre als Mac-User und Macworld-Besucher freuen…


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