iPod nano: Erste Eindrücke und Kurztest
Redaktion Macnotes, den 7. September 2007Wir hatten Gelegenheit, den neuen iPod nano im Apple Store an der 5th Avenue in New York in die Hände zu bekommen. Tatsächlich installierten die Mitarbeiter im Store gerade erst die Demo-Modelle und so konnten wir ein Gerät ohne Anti-Diebstahl-Reißleine begutachten, an dem sogar noch ein Post-It mit Anweisungen für die Mitarbeiter klebte.
„Say hello to the Thin-Pod“
Wer den neuen iPod nano anhand der ersten Spypics und Photoshop-Entwürfe noch „Fat-Pod“ schimpfte, der wird eines Besseren belehrt, sobald er das Gerät in der Hand hält. Selbst der alte iPod nano wirkt im direkten Vergleich seltsam überproportioniert. Wie klein er wirklich ist, zeigt die Aufnahme mit dem handelsüblichen EU-Führerschein als Vergleichsmaßstab.
Weniger positiv fallen dagegen folgende Kleinigkeiten auf: Zum einen sind die Kanten am Übergang zwischen den beiden Materialien recht scharf. Der Handschmeichel-Effekt des iPod classic (dazu später mehr) fehlt leider. Zum anderen ist der Hold-Knopf äußerst winzig ausgefallen und an die ergonomisch ungünstige linke untere Ecke gerutscht. Wer nur mittelgroße Finger hat, muss schon etwas fummeln, um den gut Stecknadel-großen Knopf zu erwischen. Das Click-Wheel ist ebenfalls nichts für Wurstfinger, denn der äußere Ring wurde nochmal verkleinert.
Die Gehäusefarben wirken leider „in echt“ so blass wie auf Apples Produktfotos. Was bei Silber und Schwarz noch matt und edel anmutet, sieht bei Blau, Rot und Grün aus wie zu lange in der Sonne gelegen. Man sollte sich selbst im Laden ein Bild davon machen, bevor man kurzentschlossen online bestellt.
Das beeindruckendste Merkmal des neuen iPod nano ist sicherlich das Display. Mit der höchsten Pixeldichte aller Apple-Produkte liefert das Display ein gestochen scharfes Bild auf engstem Raum, das schon fast Druckqualität erreicht. Fotos und Plattencover zu betrachten macht auf diesem Display richtig Freude. Videos dagegen ermüden die Augen nach einiger Zeit merklich. Hier sollte man einfach realistisch bleiben: Ein Briefmarken-großes Display kann eben bei noch so hoher Auflösung kein Ersatz für einen guten Fernseher sein.
„He’s got the flow“
Von der höheren Auflösung des Displays profitiert Cover Flow, das zusammen mit dem überarbeiteten Interface erstmals auf dem iPod nano Einzug hält. Die neue Oberfläche ist durchdacht und hält viele Details parat. Durch den „Split-Screen“ im Hauptmenü können mehr Informationen untergebracht werden. So wird zum Beispiel angezeigt, wie viel Speicher noch frei ist, wenn man zum Punkt Einstellungen scrollt. Anders als beim iPod classic lässt das Interface beim iPod nano in puncto Geschwindigkeit nichts zu wünschen übrig.
[mn-youtube id="I5bM2ldfVg0"]Erstes Fazit
Der neue iPod nano ist dank seiner „Größe“, des grandiosen Displays und des neuen Interface ein echter Hingucker. Sein größter Vorteil ist gleichzeitig sein einziger echter Nachteil: Für Menschen mit größeren Händen oder nicht ganz optimaler Sehkraft ist der neue iPod nano fast schon zu klein. Trotzdem dürfte das Gerät dank seines absolut konkurrenzfähigen Preises in diesem Jahr zu den Rennern unter den Weihnachtsbäumen weltweit gehören. Einmal mehr ist es Apple mit dem neuen iPod nano gelungen, ein Einstiegsmodell mindestens genauso attraktiv zu machen, wie den Rest der Produktpalette.