Kommentar: Wer ist eigentlich Bob?
tl, den 1. Juli 2007Er zeigte uns zum ersten mal die Funktionen des iPhones. Später dann, wie man das Telefon bei AT&T aktiviert und mit dem Mac (wahlweise PC) synchronisiert. Niemand kann die iPhone-Touchscreen-Tastatur besser erklären als er. Aber wer ist der unbekannte Chef-Erklärer von Apple, Bob, den die Web-Gemeinde schon Steve 2.0 taufte?
Irgendwie erinnert mich Bob an die gute alte Klementine, die mit ihren Weisheiten das so beworbene Waschmittel zum meistverkauften in Deutschland machte. Aber Bob ist irgendwie anders und passt mit seiner Ausstrahlung und seinem Habitus punktgenau zu Apple. Mit ernstem Blick und Schulrat-Charme erklärt er stoisch aber nicht unfreundlich das neue Kult-Handy. Manchmal glaubt man gar ein Lächeln in Bobs Gesicht zu sehen, hat aber einen Augenblick später wieder das Gefühl, dass man sich getäuscht hat. Bob lächelt nicht, er erklärt.
Apple hat Bob sicherlich nicht zufällig ausgewählt. Bei einem für das Unternehmen so wichtigen Produkt wie dem iPhone, kann man davon ausgehen, dass man sich in Cupertino erst nach zahlreichen Castings für genau dieses männliche Model entschieden hat. Alter und Ausstrahlung wurde vermutlich genau so auf die Zielgruppe abgestimmt, wie der Fakt, dass er Brillenträger ist und den selben schwarzen Pullover trägt wie Steve Jobs. Und Bob passt zum Produkt. Ruhig, souverän und seriös moderiert er die Handy-Lehrfilme. Fast glaubt man sich in der Sonntagspredigt zu befinden und nicht bei der Vorstellung eines Hightech-Telefons. Die Authentizität und Sympathie ist wichtig, denn durch Bob sollten sich tausende potentielle iPhone-Käufer mit dem Produkt identifizieren. Die Strategie ging offensichtlich auf und sorgte für kilometerlange Warteschlangen vor den Apple- und AT&T-Stores. Bob ist nicht nur der Erklärer, sondern Werbeikone.
Doch das Geheimnis um die wahre Identität von Bob bleibt ungelüftet. Vielleicht eine Strategie, um das Lehrmeister-Image zu schützen. Wir werden sehen, wann Bob wieder zu uns spricht…