Steve Jobs zu Musik und DRM

Redaktion Macnotes, den 6. Februar 2007
Steve Jobs
Steve Jobs, Foto: Matt Yohe

Einen Tag nach Bekanntgabe der Einigung mit dem Beatles-Label Apple Corp. äußert sich Steve Jobs jetzt auf Apples US-Website in einem ausführlichen Artikel über Musik im 21. Jahrhundert, Kopierschutzmechanismen und die Rolle, die die Firma aus Cupertino dabei spielt.

Dabei verrät Jobs interessante Details aus den Vereinbarungen mit den großen Plattenfirmen. Da Apple selbst keine Rechte an den Songs besitze, sei ein Online-Geschäft wie der iTunes Store nur mit Unterstützung der Musikindustrie möglich, die verständlicherweise großen Wert auf wirksamen Kopierschutz lege. So haben sich die Labels ein Ausstiegsrecht vorbehalten, sollte Apples DRM-System Fairplay geknackt werden. Die Weiterentwicklung von Fairplay bezeichnet er wörtlich als „Katz-und-Maus-Spiel“ mit denjenigen, die versuchen, es zu umgehen.

Aus diesem Grund spricht er sich gegen eine Lizenzierung von Fairplay an andere Anbieter aus. Dies würde das Kopierschutz-System nur einer noch größeren Gefahr von Hacks aussetzen. Zudem ließen sich Lücken kaum noch stopfen, wenn nicht mehr nur Kunden eines Anbieters mit Updates versorgt werden müssten.

DRM-freie Musik möglich

Aus Jobs‘ Sicht gibt es nur eine Alternative zu Fairplay: DRM-freie Musik. Dies sei die beste Lösung, und Apple würde sie sofort anbieten, wenn die großen vier der Musikindustrie – Universal, Sony BMG, Warner und EMI – sich darauf einließen. DRM sei ohnehin zum Scheitern verurteilt, da CDs weiterhin ohne Kopierschutz verkauft werden. Daher sei es nur folgerichtig, Musik-Downloads künftig ohne Nutzungs- und Kopierbeschränkungen anzubieten. Dazu bedürfe es aber eines stärkeren Drucks der Verbraucher auf die Plattenfirmen.

Offensichtlich reagiert Jobs mit seinem Artikel auf die Vorwürfe europäischer Verbraucherschützer, die Apples DRM-System Fairplay schon seit langem kritisieren. Das ist durchaus bemerkenswert, denn in der Vergangenheit reagierte der Apple-Chef auf Kritik oft eher einsilbig bis schweigsam.


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