StudiVZ: Wenn Eltern ihre Kinder überwachen

Alexander Trust, den 22. Dezember 2006
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Andreas S. aus Potsdam hat sich bei StudiVZ angemeldet, um mehr über das Leben seiner Töchter zu erfahren. Seine Recherchen zeigen ihm, dass er sich vor allem als Außenseiter fühlt und die Jugend von heute total unpolitisch ist.

Der Familienvater hat sich in seinem Blog darüber ausgelassen, dass die Jugend von heute nicht politisch genug sei.

„Neulich habe ich – weil ich mich für das Leben meiner Töchter interessiere – bei StudiVZ eingetragen. […] Also lese ich und entdecke: Die jungen Menschen und Studenten sind alle unpolitisch!!!“
Andreas S.

Die Töchter können nun keine Peinlichkeiten mehr vor ihrem Vater verbergen. Fraglich ist, ob S. weiß, dass man ihm so viel Aufmerksamkeit schenkt. Er wurde schon mehrfach im Web zitiert und kompromittiert damit auch die Privatsphäre seiner Töchter. Denn durch ihn weiß auch jeder, dass vielleicht in Leipzig Wirtschaftswissenschaften studieren wollen. Da man den Namen von S. sehr leicht ausfindig machen kann, ist es ein Leichtes für Stalker, seine Töchter online mit den Worten ihres Vaters zu konfrontieren.

Angesichts der Tatsache, dass es Dank der Supersuche keine Privatsphäre im StudiVZ gibt, oder in einer Gruppe im Social Network Sexismus gelebt wurde, sollte man sich genauer überlegen, welche Details man über Dritte angibt, gerade wenn sie einem sehr nahe stehen.

Unter dem Strich betreibt aber hier ein Vater das, was man vielen anderen in der Debatte um das StudiVZ vorgeworfen hat, er betreibt (digitales) Stalking.


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