StudiVZ: Sexismus-Opfer verlassen Social Network

Alexander Trust, den 3. Dezember 2006
StudiVZ
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Die Sexismus-Gruppe im StudiVZ hat dafür gesorgt, dass Opfer das Social Network verlassen. Ein Mitglied dieser Gruppe namens „martin“ hat öffentlich erklärt, dass alles halb so wild sei.

Martin formuliert in einem Kommentar (Nr. 27) in der Blogbar erklärt, er sei ein Mitglied der Gruppe, die in der Blogosphäre und der Presse als Paradebeispiel für die Sexismus-Vorwürfe im Social Network StudiVZ herangezogen wurde.

[…] 2. Es haben sich – meines Wissens nach – 50% der “Stalkingopfer” abgemeldet. Die anderen 50% haben die ganze Sache so gesehen, wie sie ursrpünglich (!sic) gedacht war: mit einem Augenzwinkern und mit gewissem Stolz gewonnen zu haben.
Und um mehr als das sollte es in der Gruppe nie gehen. […]
martin

„martin“ als Interner gibt dem Rest der Welt zu verstehen, dass die Hälfte derer, die in der ******-Gruppe zur Miss gekürt und gegruschelt wurden, sich abgemeldet hätten. Dass man damit eben der Hälfte bereits zu Nahe getreten ist, ist also nicht schlimm? Denn, immerhin, die andere Hälfte hat sich durch das Plus an Aufmerksamkeit geehrt gefühlt. Wird dadurch das Vorgehen der Sexismus-Gruppe gerechtfertigt?

Geht es in einer Gesellschaft darum, die Schwachen zu schützen? Oder geht es vielmehr darum, den Starken auf die Schulter zu klopfen? Muss einer Frau, der auf der Straße hinterher gepfiffen wird, und die sich belästigt fühlt, das Etikett frigide angehaftet werden? Oder können nicht die Kerle, die gepfiffen haben, lieber ein bisschen Wind aus den Segeln nehmen und danach schauen, dass ihr Verhalten offensichtlich nicht gut angekommen ist? Vielleicht ist gerade diese Art der Fragestellung zielführend, weil jeder sie für sich selbst beantworten kann.


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