Siemens: Man(n) hat es sich nicht leicht gemacht
Alexander Trust, den 30. September 2006Eine medial prostituierte Posse folgt der nächsten. Siemens-Aufsichtsrat von Pierer schob den schwarzen Peter des letzten Jahres schon einmal von sich und den Seinen.
Empathie
Siemens machte sich die Entscheidung damals nicht leicht und unterstützte zudem Benq nach Möglichkeit. In harten Zahlen heißt das: Man überwies den Taiwanern sogar noch 350 Millionen Euro. Peanuts für Siemens, oder?
Aber ein wirkliches Top-Produkt wie die Mobiltelefone des Unternehmens reicht man eigentlich nicht noch kostenlos mit Handgeld weiter. Die Fehler steckten offenbar im Detail. Von Pierer und der Vorstand von Siemens erschütterte die Entscheidung von Benq genauso wie den Rest der Öffentlichkeit. Toll, wie viel Empathie sie doch aufbringen.
Siemens prüft rechtliche Schritte
Dann allerdings geht’s doch wieder ans Eingemachte. Siemens prüfe rechtliche Schritte. Nicht um den taiwanischen Elektrokonzern wegen der gebrochenen Absprachen in Sachen Arbeitsplatzsicherung zu belangen. Eigentlich nur, weil durch die Geschehnisse der Markenname Siemens Schaden litt.
Bis zu fünf Jahre nämlich hätte dieser noch neben dem BENQ-Emblem, als dynamisches Duo quasi, auf den Mobiltelefonen prangen sollen. Kein Name, keine indirekte Markenfestigung. Vielleicht eher latenter Rufmord? Schön, dass es Dinge gibt, für die manche sich verantwortlich fühlen. Pech nur, dass sich der für 350 Millionen Euro angeheuerte, taiwanische Killer von 3000 Jobs falsch verhielt.